Corona-Varianten: Welche Mutationen gibt es und wie gefährlich sind sie?
Alpha, Beta, Gamma, Delta: Welche Corona-Varianten gibt es und wie gefährlich sind die Virus-Mutationen? Wir haben für euch nachgeforscht.
Corona: Warum mutiert ein Virus?
Immer wieder hören wir in den Nachrichten von neuen Corona-Varianten, aber wie viele Virus-Mutationen gibt es mittlerweile und wie gefährlich sind sie wirklich? Weil es so schwer ist, einen Überblick zu behalten, wollen wir die verzwickte Situation aufklären. Immerhin steht viel auf dem Spiel, denn schon jetzt wird über eine 4. Corona-Welle und neue Kontaktbeschränkungen spekuliert. Aber beginnen wir an der Wurzel des Problems: Es kommt relativ häufig vor, dass Viren mutieren. Wenn sich RNA-Viren vermehren, kommt es vor, dass kleine Fehler passieren und sich das Virus leicht verändert, das nennt man Mutation. Viren sind jedoch nicht schlau und verbessern sich absichtlich. Mutationen sind reiner Zufall und funktionieren wie in der Natur nach dem Konzept der natürlichen Selektion von Charles Darwin. Ein Virus das zufällig besser an Umwelteinflüsse und/oder den Wirt angepasst ist, hat einen Vorteil und setzt sich häufiger durch. Mutationen passieren also ständig. Sie verschwinden, wenn sie schlecht sind und setzen sich durch, wenn sie stark sind.
Welche Corona-Varianten gibt es?
Corona-Varianten werden vom Robert-Koch-Institut (kurz RKI) und auch von der Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) in "besorgniserregende Varianten" (variants of concern) und "Varianten unter Beobachtung" (variants of interest) eingestuft. Jede Virus-Mutation bekommt dabei einen Code, der aus Buchstaben und Zahlen besteht. Im allgemeinen Sprachgebrauch benutzt man das griechische Alphabet, damit nicht die Herkunftsländer als Identifizierung verwendet werden. Folgende Corona-Varianten gelten als "besorgniserregende Varianten":
- Alpha (B1.1.7) ist seit September 2020 bekannt und wurde in Großbritannien entdeckt
- Beta (B.1.351) ist seit Mai 2020 bekannt und wurde in Südafrika entdeckt
- Gamma (P.1) ist seit November 2020 bekannt und wurde in Brasilien entdeckt
- Delta (B.1.617.2) ist seit Oktober 2020 bekannt und wurde in Indien entdeckt
Diese Virus-Mutationen sind auf der Liste der "Varianten unter Beobachtung":
- Eta (B.1.525) ist seit Dezember 2020 bekannt und wurde in verschiedenen Ländern entdeckt
- Iota (B.1.526) ist seit Dezember 2020 bekannt und wurde in Amerika entdeckt
- Kappa (B.1.617.1) ist seit Oktober 2020 bekannt und wurde in Indien entdeckt
- Lambda (C.37) ist seit Dezember 2020 bekannt und wurde in Peru entdeckt
Wie gefährlich sind die Corona-Varianten?
Den "besorgniserregenden Varianten" von Corona wird vom Robert Koch Institut eine höre Übertragbarkeit zugewiesen. Besonders Alpha und Delta wird auch ein schwerer Krankheitsverlauf nachgesagt. Laut RKI verbreitet sich in Deutschland aktuell die Delta-Variante am schnellsten. Von hundert Prozent aller registrierten Corona-Neuinfektionen gehören 59 % zur Delta-Variante, 33 % zur Alpha-Variante, 1 % zur Gamma-Variante und die restlichen 7 % sind alle anderen Varianten inklusive Beta.
Schützt die Corona-Impfung gegen die Virus-Mutationen?
Zuletzt gab es viel Verwirrung um das Thema, welche Corona-Impfung gegen die Delta-Variante schützen soll. Auf der Seite des RKI wird jedoch versichert: "Alle Impfstoffe, die aktuell in Deutschland zur Verfügung stehen, sind nach derzeitigen Erkenntnissen gegen die neuen Varianten wirksam. Auch bei Infektionen mit B.1.617.2 (Delta) besteht nach vollständiger Impfung ein hoher Schutz gegen Erkrankungen und schwere Verläufe. Bei einer unvollständigen Impfserie (eine von zwei Dosen) wurde jedoch eine stark verringerte Wirksamkeit gegen die Deltavariante nachgewiesen."