Wie lang überlebt Sperma?
Die wichtigsten Sperma-Fakten!
Um besser zu verstehen wo, wann, wie und wie lange Sperma außerhalb des männlichen Körpers überleben kann, solltest du einige Fakten über den Samenerguss und seine Bestandteile kennen.
Im Durchschnitt füllt der Samenerguss eines Mannes ungefähr einen Teelöffel. Das entspricht etwa 2-6 Millilitern. Darin "schwimmen" normalerweise zwischen 80 und 300 Millionen Samenzellen.
Der Anteil der Samenzellen am Gesamtvolumen eines Samenergusses beträgt nur ungefähr 5 Prozent. 95 Prozent sind Flüssigkeit - eine Art Nährlösung, die die Samenzellen schützt und ihnen als Treibstoff dient.
Jede Samenzelle hat etwa die Form einer Kaulquappe und ist darauf programmiert eine Eizelle zu suchen und sie zu befruchten. Als Navigationssystem dienen ihr dabei chemische Reize in Scheide und Gebärmutter, denen sie stur folgt. Dabei muss sie etwa 800 mal mit dem Schwanz schlagen, um einen Zentimeter voranzukommen.
Eine Samenzelle läuft nicht, sondern schwimmt! Deshalb braucht sie - genauso wie ein Fisch - Flüssigkeit, um zu überleben und sich fortzubewegen. Nimmt man ihr die Flüssigkeit - zum Beispiel indem der Samenerguss vom Slip aufgesaugt wird oder mit einem Papiertaschentuch oder einem Handtuch abgewischt wird - stirbt sie schnell ab.
Direkt nach dem Erguss ist das Sperma zähflüssig. Dadurch werden die Samenzellen im Sperma geschützt. Nach etwa 15 bis 30 Minuten verflüssigt sich das Sperma. Befindet sich das Sperma zu diesem Zeitpunkt in der Scheide (nach ungeschütztem Sex) können die Samenzelle los schwimmen und folgen der chemischen Spur. Erst geht's durch die Scheide, dann durch den Muttermund in die Gebärmutter und von dort hinauf in die Eileiter - immer auf der Suche nach einer befruchtungsfähigen Eizelle.
Solang sich die Samenzelle noch in der Scheide befindet, hat sie eine sehr kurze Lebenserwartung von nur wenigen Stunden. Denn in der Scheide herrschen schlechte Überlebensbedingungen für "Eindringlinge". Das ist auch gut so. Denn so schützt sich der Körper einer Frau vor Infektionen durch Krankheitserreger.
Hat die Samenzelle aber die Gebärmutter erreicht, kann sie dort locker 4 bis 5 Tage (manchmal sogar noch länger!) überleben und gelassen auf das Eintreffen einer Eizelle warten. Für die Verhütung bedeutet das: Eine Frau kann sogar noch einige Tage nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr schwanger werden.