Der steife Penis – alle harten Fakten!

Wie wird der Penis steif? Warum bleibt er nicht hart? Und wie wird er wieder schlaff? Die harten Fakten vom Dr. Sommer Team!  

Steifer Penis mann
Das Eigenleben des steifen Penis kann einem Mann schon mal Kopfzerbrechen besorgen Foto: Art-Of-Photo/iStockPhoto
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Mal wird der Penis nicht steif. Ein anderes Mal wird er hart ohne, dass du das willst. Dann hält die Erregung nicht lange genug – oder der Penis wird einfach nicht mehr schlaff. Manchmal wirkt es, als hätte das beste Stück seinen eigenen Kopf … Erst recht, wenn du in der Pubertät bist und plötzlich erste Erfahrungen mit der sexuellen Erregung machst. Doch dein bestes Stück hat seine Gründe, warum es sich so verhält. Dr. Sommer klärt auf!

Plötzlich wird mein Penis steif . . .

Vor allem in der Pubertät verändert sich der gesamte Körper eines Jungen: Mit etwa 13 Jahren bis 15 Jahren wachsen Beine, Arme, Füße – und der Penis – am stärksten. Es werden auch Spermien und Samenflüssigkeit gebildet. Wie groß das Glied wird, ist in den Genen festgelegt und lässt sich nicht beeinflussen und Penisumfang und -Größe können total unterschiedlich sein. Auch, wenn dich das überraschen kann: es sind nicht sexuelle Gedanken, die dir deinen ersten Steifen bescheren. Tatsächlich zeigen Untersuchungen bei männlichen Babys im Mutterleib, dass auch Ungeborene eine Erektion haben können. Meist passiert das, während ein Baby 👶🏽 tief schläft. Warum das passiert, ist wissenschaftlich noch umstritten.

Wie sieht ein steifer Penis aus?

Ein steifer Penis ist richtig hart – etwa wie ein Joystick. Bei manchen Jungs kann es aber sein, dass auch bei Erregung noch etwas Flexibilität im Spiel ist. Auch hier gibt es wie so oft kein „normal“ – und jeder Junge ist anders. Die Haut des besten Stücks ist sehr zart und das Glied fühlt sich warm an. Bei einem nackten, erregten Jungen oder Mann steht das erigierte Glied vom Körper ab. In welchem Winkel der Penis dabei absteht, kann total unterschiedlich sein. So manch steifes Glied zeigt nach unten, nach vorne, nach oben oder steht fast senkrecht. Eine Studie fand nach der Untersuchung von knapp 1.500 Männern folgendes heraus:

  • Bei den meisten Männern, etwa 60 %, steht der erigierte Penis leicht bis stärker nach oben.
  • Fast gerade nach vorn bzw. im 90° Winkel steht er „nur“ in 10% aller Fälle
  • In etwa 20% aller Fälle zeigt der steife Penis leicht bis stärker nach unten.
  • Steil nach oben oder nach unten zeigt der Penis bei jeweils etwa 5% der untersuchten Männer.

Penis steif 90 grad winkel
Foto: TopVectors / iStockPhotos

Was, wenn der Penis nicht hart wird?

Normalerweise sorgen Signale aus dem Gehirn und dem Rückenmark dafür, dass sich die Schwellkörper im Penis mit Blut füllen und er steif wird. Doch dieser Mechanismus ist sehr anfällig und bei einer Störung kann das Glied wieder schlaff werden oder die Erektion bleibt von Anfang an aus. Generell passiert das selten, kommt aber vor – meistens liegt das an Stress, Angst oder Aufregung. Das kann negative Gründe haben, wie etwa Sorgen vor einer Prüfung, aber auch positive, wenn du z.B. vor dem Sex total unter Strom 💯 stehst. Gerade in der zuletzt genannten Situation kann es total frustrierend sein, wenn du keinen hoch bekommst. Aber: wenn das passiert, gibt es keine andere Lösung als chillen. Solche „Störungen“ (rein medizinisch sind das bei jungen Männern fast nie echte Erektionsstörungen) kommen bei Jungs häufig vor und vergehen wieder, wenn du dich entspannst. Probiert es doch mal mit Petting, oder dein Schatz bläst dir einen?
Blasen? Versucht es doch mal! 

So wird der Penis steif

Zunächst: nein, das Glied wird nicht durch einen Muskel steif (auch wenn manche Jungs damit flexen können😜 ). Unter der Penishaut, die sehr elastisch ist, befinden sich über die ganze Länge drei Schwellkörper. Zwei auf der Oberseite des männlichen Glieds und einer an der Unterseite. Eine wichtige Rolle spielen dabei große Arterien (Blutadern), die diese Schwellkörper innerhalb sehr kurzer Zeit mit Blut füllen und den Penis dadurch vergrößern und versteifen.

Erigierter Penis
Foto: stefanamer / iStockPhoto

Dr. Sommer Sexpert-Wissen: bei Erregung werden etwa 130ml Blut ­– das ist etwa soviel Flüssigkeit, wie in einen herkömmlichen Joghurtbecher passt – mit 30 cm/Sekunde (etwa 1 km/h) in den Penis gepumpt.

Warum wird der Penis hart?

Die meistens Jungs kriegen mehrmals am Tag einen Steifen. Aber längst nicht alle Erektionen haben etwas mit einer sexuellen Erregung zu tun. Tatsächlich stecken dahinter wichtige Körperfunktionen, die absolut gar nichts (vorrangiges) mit Sex zu tun haben.

  • Reflexartige Erregungen entstehen durch mechanische Reize. Schon das Reiben des Penis an der Boxer-Short oder das (ungewollte) „Einklemmen“ zwischen den Schenkeln kann zu einer spontanen Erektion führen. Das kann ohne Absicht und gegen den Willen des Betroffenen passieren. Der Penis reagiert in diesen Fällen reflexartig mit einer Erektion. Die Reize landen dabei nicht mal im Hirn des Jungen, sondern entstehen im Rückenmark – vergleichbar, mit dem Reflex, der dich die Hand zurückziehen lässt, wenn du etwas Heißes anfasst.  
     
  • Psychogene Erregung: Sexuelle Fantasien lösen sehr häufig einen Steifen aus und auch optische Reize, wie der Anblick eines für den Jungen erotischen Körpers können in Sekundenschnelle einen steifen Penis hervorrufen kann. Das gleiche passiert beim Betrachten von Pornos, Sexfilmen und -bildern.
     
  • Unbewusste Reize: Fast alle Jungs kennen wohl die sogenannte Morgenlatte – wenn er mit einem Steifen aufwacht. Tatsächlich gibt’s dieses Schauspiel aber nicht nur morgens. Ein gesunder Mann kann in der Nacht zwischen einer und fünf Erektionen haben. Jede kann zwischen 15 Minuten und 40 Minuten oder sogar noch länger andauern. Solang ein Mann dabei nicht aufwacht, kriegt er von seinem erigierten Glied nichts mit. Die Morgenlatte ist lediglich die letzte der nächtlichen Erektionen, die noch über das Aufwachen hinaus anhält. Das Gute daran: das ist Zeichen dafür, dass ein Mann gesunde sexuelle Reaktionen hat.

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Sonderfälle:

  • Durch Zurückhalten des Harndrangs kann auch eine Erektion ausgelöst werden. Vielleicht kennst du das: du musst tierisch dringend aufs Klo, musst dich aber noch etwas beherrschen. Auf diesen Reiz reagiert der Penis manchmal, in dem er steif wird.
     
  • Selbst extreme Gefühle wie Todesangst, Schmerz oder Trauer können manchmal einen Steifen auslösen. Viel vertrauter sind den meisten aber die erregte Reaktion auf positive Gefühle wie Freude. Das kann man bereits häufig bei männlichen Säuglingen beobachten.

Mit einem steifen Penis ist Pinkeln unmöglich

Während der Versteifung und dem Aufpumpen der Schwellkörper mit Blut wird die Harnröhre, die durch das Glied verläuft, vorübergehend zusammengedrückt. Das ist auch der Grund, warum ein Mann mit einer Erektion (und noch einige Minuten danach) nur schwer oder meist gar nicht pinkeln kann. 🤭

Kann ich eine härtere Erektion hervorrufen?

Viele Jungs fragen sich, ob es einen Einfluss auf ihren harten Penis hat, wenn sie öfter masturbieren oder Sex und damit häufiger einen Orgasmus haben. Tatsächlich kann (KANN!) es sich positiv auf die Größe deines erregten Penis auswirken, wenn du weniger masturbierst oder du Geschlechtsverkehr hast. Wenn du ein paar Tage darauf verzichtest, kann das Blut noch effizienter in die Schwellkörper gepumpt werden, was zu einer stärkeren Erektion führen kann, als sonst. Du kannst es ja mal ausprobieren, wie das bei dir ist. Andererseits gilt es als gesund, wenn dein Glied regelmäßig steif wird – entweder durch selbst Hand anlegen oder beim Sex – da diese „Übung“ gut für das Gewebe ist und somit echten Erektionsstörungen vorbeugen soll. 

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Kann ein erigierter Penis brechen?

Gorillas, Bären und andere Säugetiere haben einen Penisknochen – der Mensch aber nicht. Also kann hier auch nichts brechen. Doch trotzdem kennt (und fürchtet) wohl jeder Mann den sogenannten „Penisbruch“. Diese (wahnsinnig schmerzhafte) Verletzung ziehen sich die meisten betroffenen Männer beim sehr wilden Sex zu – obwohl es auch Berichte gibt, laut denen ein Mann im Schlaf aus dem Bett, direkt auf seinen harten Penis gefallen sein soll.
So oder so, handelt es sich beim Penisbruch um eine Verletzung die durch eine krasse und unglückliche Biegung oder Stauchung des steifen Glieds entsteht. Obwohl ein Penisbruch wirklich sehr selten vorkommt, entsteht dabei ein Riss des Schwellkörpers, der sehr schmerzhaft ist und von einem Arzt behandelt werden muss, da es sich bei einem Penisbruch um einen medizinischen Notfall handelt🚨.

Dauererektion: der steife Penis geht nicht weg!

In der medizinischen Fachsprache spricht man bei einem Steifen, der länger als zwei Stunden anhält von Priapismus. Das ist aber absolut nicht lustig, da dahinter ernsthafte Erkrankungen stecken können. Außerdem kann das beste Stück dabei geschädigt werden! Auch hier handelt es sich um einen Notfall, der sofort behandelt werden muss!

Über Dr. Sommer:

Das Dr. Sommer-Team steht seit über 50 Jahren für kompetente Sexual-Aufklärung und Jugendberatung unter dem Dach der Marke BRAVO. Das Team ist beratend tätig und unterstützt bei Themen wie Pubertät, sexuelle Identität, Beziehungen, physische und psychische Gesundheit, Liebe, Sexualität und Entwicklung. Dennoch ersetzt unsere Beratung nicht den Besuch bei Facharzt oder -Psychologen. Hast du eine Frage an unser Team? Schreib uns unter: drsommerteam@bravo-family.de