Corona: Neue Mu Variante in Deutschland – Gefahren und Ausbreitung
Die neue Corona Virus Variante Mu steht unter strengster Beobachtung der Wissenschaftler*innen. Wie viele Fälle gibt es in Deutschland und wie gefährlich ist die Mutation bei uns?
Varianten unter Beobachtung
Seit Ausbruch der Pandemie ist es einer der wichtigsten Aufgaben der Wissenschaft, die Entwicklung von SARS-CoV-2 im Auge zu behalten. Und das aus gutem Grund: Mutationen des Corona Virus können andere Symptome auslösen, für eine schnellere Verbreitung sorgen oder gar die Impfungen „umgehen“ – wie es jetzt bei der neuen Mu Variante der Fall sein soll.
Delta ist nicht die einzige Mutation
Die aktuell in Deutschland vorherrschende Delta Variante ist das Beste Beispiel für eine „gelungene“ Mutation: Statistiken nach hat sie andere Virus Varianten nahezu komplett verdrängt und ist für über 99% aller Neuansteckungen in Deutschland verantwortlich. Doch Delta, welche mit B.1.617.2 bezeichnet wird, ist nicht die einzige Variante. Die Liste der bisher entdeckten Mutationen ist lang – und nun kommt auch die Mu Variante hinzu.
Die Mu Variante
Die Mu Variante, benannt nach dem griechischen Buchstaben Mμ, wird eigentlich Mü ausgesprochen. Es wird auch die Schreibweise My verwendet. Diese Variante ist nicht ganz neu und wurde im Januar 2021 in Kolumbien/Südamerika entdeckt – aber sie wurde erst jetzt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf „unter Beobachtung“ gesetzt, was bedeutet, dass B.1.621 das Potential eingeräumt wird, gefährlich werden zu können.
Wie gefährlich ist Mu?
Besondere Sorgen machen sich Wissenschaftler*innen um die „Fluchtmutationen“. Das sind Varianten des Corona Virus, denen es möglich ist, Impfungen zu umgehen und die bereits entwickelten Antikörper damit nicht mehr wirkungsvoll wären. Laut WHO hat die Mu Variante „eine Kombination an verschiedenen Mutationen, die vermuten lassen, dass es sich um eine Fluchtmutation handelt“. Fortführende Aussagen können erst nach weiteren Untersuchungen getroffen werden.
Ist Mu schon in Deutschland?
In Kolumbien verursacht Mu bereits 39% der Ansteckungen. In Ecuador liegt der Wert bei 13%. Weltweit noch bei 0,1%. Allerdings wurden bereits Fälle in UK und Europa nachgewiesen. In Frankreich wurden zuletzt 79 Fälle positiv auf Mu getestet. In UK wurden bisher 32 Fälle nachgewiesen. Im letzten Lage-Bericht des deutschen RKI wird erwähnt, dass die Mu Variante bisher nur einmal in einer Stichprobe nachgewiesen werden konnte.
Wie breitet sich Mu in Deutschland aus?
Neue Varianten werden dann ein großes Problem, wenn sie sich auch rasant ausbreiten. Zuletzt wurde das bei der Delta Variante beobachtet. Aktuell ist aber nicht geklärt, dass sich die Mu Variante gegen Delta durchsetzen könnte. „Die Co-Verbreitung zwischen Mu und Delta wird untersucht“, so die WHO. Die britische Gesundheitsorganisation Public Health England beobachtet Mu bereits länger und veröffentlichte bereits einen Bericht über die neue Variante. Spannend: Auch in UK ist Delta die vorherrschende Mutation, weshalb sich die Situation mit Deutschland vergleichen ließe.
Kann Mu Delta verdrängen?
In der britischen Untersuchung wird darauf hingewiesen, dass die Mu Variante der bereits bekannten Beta Variante ähnelt, die sich in Deutschland aber nicht durchsetzen konnte. „Wie hoch die Gefahren einer solchen Variante ist, hängt von deren Verbreitung ab“, heißt es in dem britischen Bericht. „Die aktuelle Lage weißt nicht darauf hin, dass sich diese (gemeint ist die Mu Variante) gegen die Delta Variante durchsetzen könne. Fluchtmutationen können die Ausbreitung aber verändern.“