Corona: Auch nicht Infizierte haben Symptome
Die WHO macht deutlich, wie krass die psychische Belastung insbesondere von Jugendlichen in der Pandemie ist – unabhängig von einer Infektion.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) machte kürzlich in einem Statement die enormen psychischen Belastungen der Bevölkerung Europas während der Pandemiezeit deutlich. Hierbei ginge es laut der Organisation nicht nur um Infizierte, sondern um alle Menschen jeder Altersstufe. Besonders hervorgehoben wurden die psychischen Probleme von jungen Menschen in Zeiten der Corona-Pandemie.
Mentaler Stress betrifft alle – besonders die Jungen
Im Statement der WHO heißt es, dass die psychischen Auswirkungen der Pandemie lang anhaltend und weitreichend sein werden: „Von der Angst über Infektionen bis hin zu dem psychologischen Aspekt der Lockdowns und der Selbstisolation bis hin zu den Effekten der Arbeitslosigkeit, der Geldsorgen und der sozialen Isolierung – jede Person ist auf die ein oder andere Weise betroffen.“ Dabei ginge es nicht nur rein um die Infektionsgefahr, wie die Organisation hervorhebt, oder um die Sorge, sich anzustecken. „Der Stress, den die sozio-ökonomische Ungleichheit und der Einfluss der Quarantäne, der Lockdowns und der Schließung von Arbeitsstellen und Schulen mit sich gebracht haben, hat einen enormen Einfluss“, heißt es im Bericht.
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Der regionale Direktor vom WHO Europa, Dr. Hans Kluge, macht den Ernst der Lage deutlich: „Die Menschen in Europa brechen wortwörtlich unter dem Druck durch COVID-19 und den Konsequenzen zusammen. Die Pandemie hat die Welt erschüttert.“ Zweifellos habe die Pandemie Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Menschen aller Altersgruppen, bestätigt auch Dr. Vasileios Kikilias, Gesundheitsminister der Hellenischen Republik. „Vor allem bei Teenagern und Kindern“, so der Politiker weiter.
Pandemie als Chance
Allerdings – so schlimm es gerade um die mentale Gesundheit all dieser Menschen steht, so sehr kann die Pandemie auch eine Chance sein, so Dr. Kluge. „Die Pandemie, die so zerstörerisch in so vieler Weise war, kann eine Möglichkeit für die Länder sein, ihre psychischen Gesundheitsdienste zu überdenken und neu zu gestalten.“ Es sei eine Gelegenheit, so Kluge, „die sich kein Land leisten kann, zu verschwenden.“ Auch der Bericht vom WHO verdeutlicht, dass mentale Gesundheit ein Grundrecht für Menschen sein solle und eine Verbesserung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung eine Win-Win-Situation für alle darstellen würde. Die Pandemie habe die bereits bestehenden Herausforderungen gegenüber der mentalen Gesundheit verstärkt – doch nicht überhaupt erst entstehen lassen, so Margaritis Schinas, Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Förderung unserer europäischen Lebensweise. „Es gibt keine Entschuldigung“ für Verzögerungen bei Handlungen, die den unmittelbaren und langfristigen Folgen dieser Krise entgegenwirken sollen, so der Vizepräsident.
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