Toxische Eltern – 13 Anzeichen!
Toxische Menschen gibt es überall – leider auch im Elternhaus. Wir haben für euch 13 mögliche Anzeichen für toxische Eltern gesammelt.
Toxische Eltern existieren – leider. So viel sei zu Beginn gesagt. Mit ihren Aussagen und Verhaltensweisen sorgen sie dafür, dass ihre eigenen Kinder an einem geringen bis nicht vorhandenen Selbstwertgefühl leiden. Wie man toxische Menschen erkennt, haben wir bereits für dich zusammengetragen. In diesem Artikel geht es darum, mögliche Anzeichen von toxischen Eltern zu erkennen.
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Toxische Eltern – deswegen muss der Teufelskreis durchbrochen werden
Ob du nun eine toxische Mutter oder einen toxischen Vater Zuhause hast – oder ob schlimmstenfalls deine Eltern insgesamt mit giftigen Kommentaren in deine Richtung kommunizieren – toxische Eltern insgesamt sind eine traurige Wahrheit. Auch in Deutschland ist (emotionale) Gewalt gegen Kinder immer noch ein Thema. Am 8. November 2000 trat das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung in Kraft – das ist noch nicht lange her und wie eine Studie von UNICEF zeigt, hat sich dieses Gesetz noch nicht in jedem deutschen Haushalt durchgesetzt. Einige erschreckende Ergebnisse der Studie:
- Männer stimmen mit 57,8 Prozent einem „Klaps auf den Hintern“ als Strafe mehr zu als Frauen mit 47,1 Prozent
- Je älter die Befragten sind, desto eher lehnen sie körperliche Strafen ab (55,4 Prozent der Befragten unter 31 Jahren gegenüber 34,7 Prozent der Befragten über 60 Jahre)
- Wer emotionale oder körperliche Gewalt erfährt, akzeptiert sie eher in der Erziehung! Teilnehmende, die selbst derartige Gewalt in der Erziehung erfahren haben, stimmen 16-mal wahrscheinlicher der Aussage „Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet“ zu als andere Menschen
Und genau hier zeigt sich der Teufelskreis: Kinder, die einer toxischen Mutter oder einem toxischen Vater in der Erziehung ausgesetzt waren, laufen eher Gefahr, diese giftigen Verhaltens- und Erziehungsweisen bei ihren eigenen Kindern zu wiederholen. Es gilt, toxische Aussagen und Verhaltensweisen zu durchbrechen! Dieser Artikel soll dir dabei helfen, genau diese Dinge als toxisch zu erkennen und gesund damit umzugehen.
Was macht eine toxische Mutter und einen toxischen Vater aus?
Kinder dürfen und müssen eine Erwartung an ihre Eltern richten können: Dass diese ihnen mit Liebe begegnen. Kinder sind von ihren Eltern auf vielfältige Weise absolut abhängig – nicht nur emotional und nicht nur als Baby! Der erste Blick auf die Welt ist geprägt von den Eltern: Wie sie mit sich umgehen, mit ihren Partner*innen, mit ihren Mitmenschen … und natürlich auch mit ihrem Kind. Doch toxische Eltern werden dieser enormen Verantwortung nicht gerecht. Stattdessen sorgen sie mit ihrem Verhalten und ihren Aussagen dafür, dass das Kind ein niedriges Selbstwertgefühl bekommt, sich nicht „richtig“ und geliebt fühlt, Angst leiden muss und/oder unter Verlustängsten leidet.
Und diese ganzen Eigenschaften verschwinden nicht mit dem Auszug – im schlimmsten Fall trägt das Kind auch als Erwachsene*r all diese Pakte mit sich. Das kann dazu führen, dass zwischenmenschliche Beziehungen stark leiden oder gar nicht erst wirklich Zustandekommen oder dass toxische Verhaltensweisen bei der Erziehung der eigenen Kinder reproduziert werden.
Wie auch im Artikel über toxische Beziehungen bereits erklärt, muss es nicht so sein, dass sich die Mutter und/oder der Vater beabsichtigt toxisch verhalten. Schon die UNICEF-Studie macht deutlich, dass toxisches Verhalten angelernt sein kann oder aber durch traumatische und unverarbeitete Erlebnisse in der Vergangenheit entstanden sein können. Doch anders als bspw. bei toxischen Freundschaften, ist die Beziehung zwischen Eltern und Kind nicht immer auf Augenhöhe, was die Situation oftmals stark verkompliziert und für das Kind überfordernd sein kann.
13 mögliche Anzeichen toxischer Eltern
Diese Anzeichen sollen dabei helfen, toxische Verhaltensweisen bei Eltern zu erkennen – ob du nun selbst ein Elternteil bist oder ein Kind oder jemand aus dem näheren Umfeld. Es geht darum, solche (oftmals gar nicht beabsichtigt) giftigen und ungesunden Verhaltens- und Erziehungsweisen zu unterbinden und durch positive und konstruktive Ansätze zu ersetzen!
- Angreifende Aussagen in Bezug auf das Aussehen des Kindes
„Du hast aber ganz schön zugenommen“, „Deine Haare sehen heute wieder unmöglich aus“, „Du bist viel zu klein“, „du bist viel zu dünn“ … Solche und ähnliche Aussagen greifen das Selbstwertgefühl des Kindes an! Aussagen, die sich auf das Äußere beziehen, sind gesamtgesellschaftlich bereits toxisch und übergriffig – wer bestimmt denn, was „zu dick“, „zu dünn“, „zu klein“ oder „zu groß“ ist? Menschen leiden ihr Leben lang unter teils willkürlichen und absurden Vorstellungen eines „perfekten“ Body-Images. Es ist Aufgabe der Eltern, ihren Kindern beizubringen, sich selbst zu lieben – vollkommen unabhängig vom Äußerlichen.
- Dem Kind Vorwürfe machen
„Es ist deine Schuld, dass …“, „Wenn du nicht wärst, dann …“ Dem Kind Vorwürfe für Situationen oder Probleme zu machen, kann dem Kind toxischer Eltern nur das Gefühl geben, eine Last zu sein und sich unter Umständen gar dafür zu schämen, auf der Welt zu sein.
- Provokante Fragen zum Verhalten
„Warum verhältst du dich so komisch?“, „Warum redest du so komisch?“, „Warum gehst du so komisch?“, „Warum trägst du so seltsame Sachen?“ All das sind Aussagen, die suggerieren, dass mit dem Kind etwas „falsch“ sei. Und auch hier muss man sich fragen: Im Vergleich zu wem verhält oder kleidet sich das Kind „komisch“? Gerade jüngere Kinder glauben instinktiv alles, was ihnen ihre Eltern sagen. Und ihnen mitzugeben, dass sie „seltsam“ ergo „nicht richtig“ seien, ist eine furchtbare Gabe der Eltern an ihre Kinder. 🥺
- Respekt einfordern
„Respekt erhält, wem Respekt gebührt“, heißt es doch. Doch gerade toxische Mütter oder toxische Väter können dazu neigen, für ihre (selbsterwählte) Rolle als Elternteil vom Kind Respekt und Achtung um des Respekts wegen zu erhalten. Unabhängig ihrer Verhaltensweisen und ihres Umgangs mit dem Kind. Es kann ein Kind verwirren, toxisches Verhalten zu respektieren und hinzunehmen, nur weil die andere Person älter ist. Und kann im Umkehrschluss dazu führen, dass es sich gegenüber jüngeren Kindern gemein verhält, weil es „das Recht dazu hat“.
- Selbstsüchtige Wünsche
„Ich wünschte, du wärst nie geboren!“, „Ich wünschte, ich hätte eine Abtreibung gehabt!“, „Ich wünschte, du wärst anders.“ … Das ist wohl eine der schlimmsten Aussagen, die man gegenüber einem Kind bringen kann! 🤬 Ein Kind fühlt sich dadurch ungewollt, hinterfragt die Rechtfertigung der eigenen Existenz … im schlimmsten Fall können solche Aussagen zu Selbstverletzungen und Depressionen führen.
- Krasse Kontrolle
„Du tust, was ich sage, oder …“ Eltern müssen ihren Kindern Freiraum lassen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Toxisch wird es, wenn Eltern versuchen, ihre Kinder komplett zu kontrollieren und „am besten“ diese Kontrolle noch mit Drohungen verbinden. Das kann dazu führen, dass das ganz natürliche Bedürfnis des Kindes, unabhängig zu sein und eigene Erfahrungen zu machen, untergraben wird.
- Dem Kind das Gefühl geben, eine Last zu sein
„Du saugst mir die letzte Energie aus.“, „Ich kann dich gerade nicht ertragen.“, „Es ist so anstrengend, mich um dich zu kümmern.“ Fühlt sich ein Kind wie eine Last für die toxische Mutter oder den Vater, kann das dazu führen, dass es die eigenen Probleme versteckt, nur, um nicht noch „anstrengender“ zu sein.
- Ungesunde Vergleiche
„Warum bist du nicht wie deine Schwester?“, „Warum bist du nicht wie dein Freund?“, „Warum bist du nicht wie die anderen Kinder?“ Ein guter Weg, dem eigenen Kind das Gefühl zu geben, es sei nie gut genug, ist, es mit anderen Kindern zu vergleichen. Jeder Mensch ist ein wundervolles Individuum und wann hat es jemals jemandem geholfen, sich mit anderen Menschen zu vergleichen? Kinder werden dieser Zeit bombardiert von Stars und Influencer*innen und ihrem „perfekten“ Leben auf Social Media. Sie brauchen ihre Eltern nicht, um sich mit unmöglichen (und falschen) Standards zu vergleichen. Was sie brauchen, ist jemand, der ihnen klarmacht, dass sie immer „mehr als genug“ sind. 💪
- Destruktiv kritisch
„Das machst du nicht richtig.“, „Das kannst du nicht.“, „Da bist du zu schlecht drin.“ Es gibt konstruktive Kritik, die versucht, ein besseres Ergebnis zu erzielen, ohne die Gefühle und das Selbstwertgefühl einer Person anzugreifen. Und es gibt destruktive Kritik, wie toxische Personen sie anwenden, die dazu führen können, dass ein Kind (oder jede andere Person) sich schlecht und hilflos fühlt. Das kann dazu führen, dass ein Kind Ängste entwickelt, die einen Teufelskreis bilden: Das Kind denkt, dass es ohnehin zu schlecht für etwas sei, das führt zu einem schlechten Ergebnis der Aktivität und bestätigt das Kind nur darin. Es verliert den Spaß an gewissen Dingen und fühlt nur noch Druck und Stress in Verbindung damit, im schlimmsten Fall!
- Emotional gewaltvolle Ausdrücke
„Du bist dumm!“, „Du bist nutzlos!“, „Du bist faul!“ Solche absoluten Aussagen und Verurteilungen greifen das Selbstwertgefühl eines Kindes an und sollten auch und besonders nicht in Wut gesagt werden! Es ist wichtig, dem Kind beizubringen, an sich selbst zu glauben. Doch solche Aussagen sind wortwörtlich Gift für ein gesundes Selbstbewusstsein.
- Drohungen, das Kind zu verlassen
„Ich hau ab.“, „Irgendwann wachst du auf und ich bin weg.“ Aussagen wie diese, können dafür sorgen, dass ein Kind mit Verlustängsten zu kämpfen hat – unter Umständen ein Leben lang! Kinder brauchen das Urvertrauen, dass ihre Eltern immer für sie da sind. Sie können nicht einordnen, wenn ihre Eltern auf einmal aus der Wohnung verschwinden – in den Augen eines verängstigten Kindes, ist der Elternteil tot in solchen Momenten! Aussagen, die solche krassen Ängste wecken, können tiefe, emotionale Narben hinterlassen.
- Drohungen, das Kind abzuschieben
Es geht auch andersherum: „Du kommst aufs Internat!“, „Ich schicke dich zu Oma und Opa!“ Solche Sätze können dem Kind das Gefühl geben, nicht erwünscht zu sein, zu anstrengend zu sein, nicht geliebt zu sein.
- Leere Versprechungen
„Wir machen den Ausflug nächstes Mal.“, „Wenn du das jetzt tust, dann machen wir später …“ Wenn solche Versprechungen nicht eingehalten werden, lernt das Kind womöglich nur eine Sache daraus: Man kann anderen Menschen nicht vertrauen.