Mentale Gesundheit: Tipps und Hinweise

Mentale Gesundheit ist für ein zufriedenes Leben essenziell. Wir geben Tipps und Hinweise, wie du sie im Auge behalten kannst. 🧘‍♂️🧘‍♀️

Mentale Gesundheit: Tipps und Hinweise
Mentale Gesundheit ist für jede*n ein wichtiges Thema Foto: Jennifer Kosig / iStockphoto
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Mentale Gesundheit ist in letzter Zeit bei vielen Menschen (und auch Unternehmen) verstärkt im Fokus. Kein Wunder, beim Thema seelische Gesundheit findet das Bundesministerium für Gesundheit klare Worte, denn „fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung“. Immer mehr Menschen versuchen, ihre Psyche nicht zu stark zu belasten, um solchen Erkrankungen vorzubeugen. Doch was meint mentale Gesundheit eigentlich? Wie kann man gezielt den Fokus im stressigen Alltag darauf legen? Und welche Zeichen gibt es, dass es gerade an seelischer Gesundheit mangelt? Wir haben die wichtigsten Infos und Tipps für euch gesammelt.

Mentale Gesundheit: Was meint das eigentlich?

Mentale Gesundheit meint, dass es dir psychisch und emotional insgesamt gut geht. Und mit „gut“ meinen wir nicht, dass du jeden Tag und jede Sekunde superglücklich und zufrieden sein musst. Eher ist gemeint, dass du insgesamt stabil bist – und vor allem mit Rückschlägen gesund zurechtkommst. Jede*r hat mal einen schlechten Tag. Auch mal mehr als einen. Ein mental gesunder Mensch weiß allerdings, dass solche Tage vergehen und auch wieder andere Zeiten kommen werden.

Tatsächlich ist die mentale Gesundheit von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise unsere bisherigen Lebenserfahrungen und etwaige Traumata wie auch unsere genetische Veranlagung. Ganz wichtig: Du bist nicht „schuld“ daran, wenn es dir gerade nicht gut geht! Mentale Gesundheit kann nur bedingt durch die eigene Einstellung und Perspektive beeinflusst werden. Wir geben dir ein paar Tipps auf den Weg, wie du versuchen kannst, deine seelische Gesundheit (wieder) in ein Gleichgewicht zu bringen – wollen dir aber auch unbedingt an die Hand geben, dass es absolut in Ordnung ist, externe professionelle Hilfe hinzuzuziehen, wenn du allein nicht weiterkommst.

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Tipps für mentale Gesundheit im Alltag

Tipps für mentale Gesundheit im Alltag
Foto: Ipad Lama / iStockphoto

Mentale Gesundheit ist ja schön und gut – aber wie bei so vielen guten Vorsätzen, die wir uns für das neue Jahr auferlegen, ist es auch damit im Alltag recht schwer. Ein Plan wie „Ich lasse mich von der Arbeit nicht mehr so stressen!“ ist schnell daher gesagt, jedoch schwer umzusetzen, wenn sich im Büro die Aufgabenstapel türmen und die Deadline für die Präsentation näher rückt.

Diese Tipps sollen dir erst einmal ganz allgemein eine Vorstellung geben, inwiefern du deine seelische Gesundheit positiv beeinflussen kannst:

  • Versuche, eine positive Perspektive zu haben: Wir meinen damit nicht, toxisch positiv zu sein und allen furchtbaren Dingen dieser Welt unbedingt etwas Gutes abgewinnen zu müssen! Vielmehr könntest du versuchen, an neue Herausforderungen zunächst einmal mit einer positiven Grundhaltung heranzugehen. „Ich kann diese Dinge, weil ich das und das auch schon geschafft habe“, ist dafür ein Beispiel.
  • Bleibe körperlich aktiv: Sport hat eine positive Auswirkung auf unsere psychische Gesundheit, das zeigen auch Studien immer wieder. Du musst kein*e Profi-Sportler*in sein, aber schon tägliches Spazierengehen (oder Fahrradfahren) kann sich positiv auf deine Grundstimmung auswirken.
  • Hilf anderen Menschen: Gerade, wenn man selbst unzufrieden mit sich ist, kann es ungemein hilfreich sein, einer anderen Person etwas Gutes zu tun. Du kannst bspw. bei einem*einer Nachbar*in fragen, ob du beim Einkaufen helfen kannst, schwere Möbel verrücken etc. Einer Freundin beim Ausmisten helfen, oder für sie etwas kochen … Es gibt unzählige Möglichkeiten, etwas Nettes für andere Leute zu tun.
  • Schlaf genug: Ein gesunder Schlaf führt zu einem gesunden Geist. Das ist einfach so! Im Schlaf verarbeiten wir den Alltag und unsere Vergangenheit. Unser Gehirn braucht die Zeit, um „wieder klarzukommen“. Die sollten wir ihr gönnen! Mal weniger zu schlafen ist sicherlich in Ordnung, aber regelmäßig zur selben Zeit und dieselbe Anzahl an Stunden zu schlafen, ist für unseren Körper sehr wichtig.
  • Gesund essen: So ein Ofenkäse mag kurzzeitig sehr befriedigend sein, aber Nährstoffe und Vitamine kann unser Körper daraus nur bedingt ziehen. Täglich Obst und Gemüse sorgt für einen gesunden Körper und das hat indirekt auch enorme Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit!
  • Mit Freund*innen und Familie treffen: Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht Gesellschaft! Es muss nicht immer ein Treffen sein, manchmal reicht auch ein Telefonat. Wichtig ist nur, dass wir unser Bedürfnis nach Nähe zu anderen Menschen nicht aus den Augen verlieren.
  • Professionelle Hilfe: Manchmal sind wir schon so sehr in unserem eigenen Loch, dass uns all die Tipps nicht mehr wirklich helfen. Spätestens, wenn schon das Aufstehen zur Qual wird, solltest du dir unbedingt Hilfe suchen! Dazu später mehr.

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Hinweise, dass es dir an mentaler Gesundheit mangelt

Hinweise, dass es dir an mentaler Gesundheit mangelt
Foto: Fedrelena / iStockphoto

Die Zeichen, dass es dir psychisch gerade nicht gut geht, sind anfangs noch sehr undeutlich. Vielleicht wird es dir und nahestehenden Personen gar nicht wirklich auffallen. Doch wer die eigenen „mentalen Warnsignale“ zu lange ignoriert, dem wird die Psyche auf kurz oder lang deutlichere Signale zusenden. Bis physische Beschwerden dazukommen! Wir haben ein paar Hinweise für dich gesammelt, die darauf hindeuten können, dass es dir gerade nicht gut geht:

  • Du isst regelmäßig zu wenig oder isst viel zu viel
  • Du kannst sehr schlecht oder gar nicht einschlafen
  • Du wachst ständig nachts auf
  • Du hast keinen Spaß mehr an Dingen, die du sonst immer sehr gerne getan hast
  • Du distanzierst dich von deinen Liebsten
  • Du fühlst dich ständig ausgelaugt und müde
  • Du fühlst dich „abgestumpft“, nichts regt noch eine großartige emotionale Reaktion in dir hervor
  • Du hast ständig irgendwo am Körper Schmerzen, kannst den Ursprung dafür aber nicht feststellen
  • Du fühlst dich hoffnungslos und/oder verloren
  • Du trinkst/rauchst mehr oder nimmst verstärkt irgendwelche anderen Drogen
  • Du fühlst dich ständig wütend, ängstlich, verwirrt, oder genervt
  • Du streitest dich ständig mit deinen Freund*innen oder der Familie über Kleinigkeiten
  • Du hast starke Gefühlsschwankungen – in einem Moment bist du super happy, im nächsten todtraurig
  • Du hast ständig irgendwelche Flashbacks zu Momenten, die dir unangenehm sind, und hast keine Kontrolle darüber
  • Du denkst darüber nach, dich oder andere zu verletzen
  • Du hörst Stimmen, die nicht da sind
  • Schon die kleinsten Alltagsaufgaben scheinen eine unüberwindbare Hürde für dich zu sein

Auch und gerade Jugendliche haben mit mentaler Gesundheit zu kämpfen – problematisch wird es, wenn Erwachsene diese Schwierigkeiten allein auf die Pubertät schieben. Sicherlich machen die körperlichen und mentalen Veränderungen diese Situation nicht unbedingt einfacher, allerdings sind die folgenden plötzlichen Veränderungen in jedem Fall ein Warnsignal:

  • Plötzlicher Verlust des Selbstbewusstseins/Selbstwertgefühls
  • Ausuferndes Schlafbedürfnis
  • Interessenverlust an Hobbys und Aktivitäten, die man eigentlich gerne gemacht hat
  • Starker und plötzlicher Abfall der Noten
  • Starke Gewichtsveränderungen
  • Plötzliche Persönlichkeitsänderungen, viel Wut und Aggression

Hilfe bei Problemen

Hilfe bei Problemen der mentalen Gesundheit
Foto: Elenabs / iStockphoto

Wie bereits erwähnt, kann die mentale Gesundheit bedingt durch eigenes Zutun gestärkt werden. Aber nicht immer kann man allein oder mit den Liebsten alles „wieder geradebiegen“. Es ist ungemein wichtig, sich in solchen Fällen professionelle Hilfe zu suchen!

  • Zunächst einmal sollte medizinisches Personal herangezogen werden, am besten der*die Hausarzt*Hausärztin, denn meist kennen diese Menschen einen selbst schon gut und können zumindest körperliche Gründe ausschließen. Anschließend kann und sollte ein*e Therapeut*in herangezogen werden.
  • Eine Verhaltenstherapie kann bspw. dabei helfen, die notwendigen Skills zu erlernen, um in schwierigen Situationen psychisch gut zurechtzukommen. Gemeinsam mit dem*der Therapeut*in können Bewältigungstechniken und Strategien erarbeitet werden, die sich für dich passend und richtig anfühlen.
  • Denkbar ist auch eine krankenhäusliche Behandlung. Für manche Menschen hilft es enorm, für eine gewisse Zeit aus dem Alltag herausgezogen zu werden und in Gruppen- und Einzelgesprächen therapeutisch Strategien zu entwickeln.
  • Zusätzlich ist es hilfreich, die eigene Lebensweise in Teilen oder (je nach Ausmaß) grundsätzlich zu überdenken und zu ändern. Hierbei kann es sehr hilfreich sein, professionelle Hilfe an der Seite zu wissen, die bei den dafür notwendigen Schritten unterstützt.

Klick-Tipp:

Unglücklich? Das kannst du dagegen tun!

Wenn du merkst, dass es dir durchgängig schlecht geht, zögere bitte nicht, dir Hilfe zu suchen. Bei akuten Situationen und Krisen kannst du dich bei einem Krisendienst in deiner Nähe melden. Auch die kostenfreie Telefonseelsorge steht bei akuten Problemen jederzeit zur Verfügung unter der 0800 / 111 0 111