Schulwechsel: Was muss ich tun?
Ein Schulwechsel hat viele mögliche Gründe. Was muss man dafür tun? Was gibt es zu beachten? Wir sagen dir, wann und wie du die Schule wechseln kannst!
- Kann ich einfach die Schule wechseln?
- Wie wechselt man am schnellsten die Schule?
- Kann ich mitten im Jahr auf eine andere Schule gehen?
- Wann ist es ratsam, die Schule zu wechseln?
- Gründe und Argumente für einen Schulwechsel
- Wie oft darf ich die Schule wechseln?
- Schulwechsel beantragen: Wie geht das?
- Begründungsschreiben für Schulwechsel
- Schulwechsel Grundschule
- Schulwechsel Realschule
- Schulwechsel Gymnasium
- Achtung beim Schulwechsel in ein anderes Bundesland
Die Schule wechseln, geht das so einfach? Jein. Es kommt auf die Gründe an. Ob du nun innerhalb deiner Schulform die Schule wechseln möchtest, oder eine andere Schulform anstrebst – wir haben für dich mögliche Gründe und To Do’s gesammelt, damit dein Schulwechsel möglichst entspannt für alle Beteiligten ablaufen kann!
Kann ich einfach die Schule wechseln?
In der Regel hat jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit, die Schule zu wechseln. Allerdings gibt es ein paar Sachen, die man beachten muss. Zum Beispiel, wann du genau die Schule wechseln möchtest und aus welchem Grund. Aber keine Sorge, wir erklären dir Schritt für Schritt, was wichtig ist!
Wie wechselt man am schnellsten die Schule?
Wem es in seiner aktuellen Klasse bzw. Schule richtig schlecht geht, der möchte das natürlich so schnell wie möglich ändern. Aber kann man die Schule auch mitten im Jahr wechseln? Das ist leider eher schwierig. Ein Schulwechsel findet in der Regel zum Schuljahresende statt. Aus ganz einfachen Gründen: Du musst keine Noten aus dem laufenden Schuljahr mit an die neue Schule "nehmen" und startest auch nicht mitten in bereits laufende Projekte oder Lerneinheiten.
Kann ich mitten im Jahr auf eine andere Schule gehen?
Ein Schulwechsel mitten im Schuljahr ist nur in Ausnahmefällen möglich. Diese Ausnahmen sind beispielsweise:
- ein Umzug in eine andere Stadt
- ein Schulwechsel aus finanziellen Gründen (weil sich deine Familie zum Beispiel eine teure Privatschule nicht mehr leisten kann) oder
- Fälle von Mobbing, unter denen du stark leidest
Es kommt immer auf den Einzelfall an. Kurz vor den Sommerferien oder in den Ferien die Schule zu wechseln, ist eher schwer, da der Inhalt des Schuljahrs beispielsweise sehr unterschiedlich aufgebaut ist und du schlimmstenfalls mitten in Schulprojekte hinein musst, bei denen du gar nicht von Anfang an dabei warst.
Wann ist es ratsam, die Schule zu wechseln?
Um das herauszufinden, solltest du dir folgende Frage ehrlich beantworten: Kann ich mit dem Schulwechsel mein Problem mit der Schule tatsächlich zurücklassen – oder werden sie auch an der neuen Schule auftreten? Worum geht es dir?
- Du bist unzufrieden mit deinen Noten
- Ein*e Lehrer*in geht dir auf den Nerv
Wenn du bei einem der beiden Punkte mit „Ja!“ geantwortet hast, musst du dich fragen, ob ein Schulwechsel das wirklich verbessert. Ein einfaches Beispiel: Mathe und Geschichte wirst du auch an jeder anderen Schule auf dem Stundenplan stehen haben. Wenn deine schlechten Noten in diesen Fächern oder genereller Schulstress also der Hauptgrund für deinen Wunsch nach einer neuen Schule sind, müssen wir dir leider sagen, dass für dich vermutlich Lernen und Nachhilfe die einzig wahre Lösung sind ... Auch Lehrer, mit denen man vielleicht nicht ganz so gut zurechtkommt, gibt es (leider wahr) einfach an jeder Schule.
Anders sieht es aus, wenn dein Problem personenbezogen ist. Das heißt: Wenn dich andere Schüler mobben oder dich ein*e Lehrer*in einfach immer wieder unfair behandelt. Frage andere Mitschüler*innen, ob sie auch das Gefühl haben, dass diese*r Lehrer*in dich auf dem Kieker hat. Wenn sie dir zustimmen und auch ein Gespräch mit der Schulleitung nichts nutzt, kann ein Schulwechsel tatsächlich der beste Ausweg sein.
Gründe und Argumente für einen Schulwechsel
Da es für alle Beteiligten mit viel Aufwand verbunden ist, wenn jemand die Schule wechselt, müssen dafür sehr gute Gründe vorliegen. Hier ein paar Beispiele:
- Deine Eltern trennen sich, haben einen neuen Job oder ähnliches, weshalb ihr in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland ziehen müsst. Hier ist klar, dass du nicht bleiben kannst und die Schule wechseln musst.
- Du kommst mit deinen Lehrer*innen absolut nicht klar. Ja, in Einzelfällen kann auch das zu seinem Schulwechsel führen, aber nur, wenn klar ist, dass deine Situation ohne den Wechsel definitiv nicht zu lösen ist (etwa durch Besuchen einer anderen Klasse mit anderen Lehrer*innen).
- Wenn durch schweres Mobbing oder ähnlichem deine Leistung sowie deine psychische Verfassung betroffen sind und es auch nach klärenden Gesprächen und anderen Maßnahmen nicht besser wurde, kann ein Schulwechsel genehmigt werden.
- Vor allem, wenn du mit dem Stoff in deiner Schule dauerhaft über- oder unterfordert bist, kann ein Schulwechsel auf ein Gymnasium, eine Realschule oder anderen Bildungszweig helfen.
Wie oft darf ich die Schule wechseln?
In Deutschland wechselt jede*r von uns mindestens einmal die Schule: von der Grundschule auf Realschule, Gymnasium oder Haupt/Mittelschule. Es gibt keine feste Regel, wie oft du wechseln darfst. Fest steht, dass du nicht einfach mal so ständig auf eine neue Schule gehen kannst. Wenn du jedoch häufiger mit deinen Eltern umziehst, dann kann es natürlich sein, dass du öfter auf eine neue Schule gehst. Entscheidend ist der Grund.
Schulwechsel beantragen: Wie geht das?
Ganz so einfach wie beim Wechsel von Grundschule zu Gymnasium/Realschule oder Hauptschule ist ein späterer Schulwechsel leider nicht. Das bedeutet: Es werden Nachfragen kommen. Zum einen von deinen Eltern – denen musst du die Sache natürlich als Erstes verkaufen, da sie, solange du minderjährig (unter 18) bist, den Schulwechsel beantragen müssen.
Und du musst den Schulwechsel der neuen Schuldirektion erklären. Ob du bei der neuen Schule überhaupt aufgenommen wirst, entscheidet nämlich deren Schulleitung. Überlege dir also vorher, ob du dich diesen Gesprächen aussetzen möchtest. Einen Anspruch auf die Aufnahme an einer bestimmten Schule besteht rein rechtlich übrigens nicht.
Diese Punkte musst du außerdem beachten:
- Deine Eltern müssen eine schriftliche Erklärung verfassen, in der sie den Grund für den Schulwechsel genau erklären.
- Auch deine aktuelle Schule muss ein Schreiben aufsetzen, in dem sie den Wechsel empfehlen.
- Bei psychischen Gründen brauchst du ein Gutachten eines (Schul)-Psychologen, beim körperlichen das eines (Schul)-Arztes
- Ihr müsst einen Antrag auf Schulwechsel ans Schulamt versenden (Vorlagen gibt's online)
Begründungsschreiben für Schulwechsel
Möchtest du die Schule wechseln, brauchst du eine schriftliche Erklärung für das zuständige Schulamt aus deiner Region, warum ein Schulwechsel aus deiner Sicht (und der Sicht deiner Eltern, die die Erklärung verfassen müssen) notwendig ist. So eine Erklärung kann zum Beispiel so aussehen:
Antrag auf Schulwechsel für [dein Name und Geburtsdatum]
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit beantrage ich den Wechsel meiner Tochter / meines Sohnes [dein Name und Geburtsdatum] au die Schule [Name und vollständige Adresse der neuen Schule] ab [hier entweder ein genaues Datum, Schuljahr oder „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“]. Er / Sie besuchte bisher die Schule [Name und vollständige Adresse der alten Schule]. Aufgrund von [hier muss der Grund oder die Gründe genannt werden, z.B. Umzug, psychische Probleme etc.] ist dieser Schulwechsel im besten Interesse meines Kindes und wird von allen Seiten unterstützt.
Anbei finden Sie noch folgende Unterlagen zum gewünschten Schulwechsel meines Kindes [hier die Anhänge nennen, wie psychologisches Gutachten, Empfehlung der alten und/oder Empfehlung der neuen Schule].
Ich freue mich über eine schnelle und positive Entscheidung Ihrerseits.
Mit freundlichen Grüßen
Schulwechsel Grundschule
Der Schulwechsel in der Grundschule unterscheidet sich in den notwendigen Details nicht von den schon aufgeführten Punkten und Überlegungen. Wichtig ist: Auch mitten im Schuljahr kann ein Schulwechsel in der Grundschule stattfinden, wenn besondere Gründe vorliegen, zum Beispiel:
- Umzug der Eltern
- Mobbing in der Schule
- Überforderung des Kindes
Gerade beim letzten Punkt, ist es eine Überlegung wert, ob nicht vielleicht eine Förderschule in Betracht gezogen werden sollte, um bestmöglich betreut und gefördert zu werden. Alternative pädagogische Konzepte (Montessori- oder Waldorfschule) sind für manche unter Umständen auch förderlich!
Schulwechsel Realschule
Ein Schulwechsel innerhalb der Realschule folgt den gleichen Anforderungen und möglichen Gründen, die wir hier schon zusammengefasst haben. Beim Thema Realschule geht es aber auch öfter um die Frage: Sollte ich vom Gymnasium auf die Realschule wechseln? Manchmal ist so ein Neustart die beste Möglichkeit! Gerade, wenn unter den (manchmal auch einfach sehr hohen) Anforderungen eines Gymnasiums gelitten wird, ist ein Schulwechsel auf die Realschule wohl das Sinnvollste!
Für viele Berufe brauch es kein Abitur und nur, weil es jetzt gerade nicht klappt, heißt das noch lange nicht, dass ein Abiturabschluss für alle Ewigkeiten vom Tisch ist. Genauso kann es auch andersherum sein: Fühlst du dich von den Anforderungen der Realschule unterfordert und langweilst dich oft? Auch das ist ein legitimer Grund für einen Schulwechsel – in diesem Fall auf das Gymnasium.
Schulwechsel Gymnasium
Ob der Wechsel vom Gymnasium auf ein anderes Gymnasium oder von der anderen Schule auf das Gymnasium stattfindet: Die Voraussetzungen sind erst einmal dieselben, wie bei einem generellen Schulwechsel. Du kannst nach Abschluss der Realschule – also nach der 10. Klasse – auf das Gymnasium wechseln, wenn:
- Du in zwei der Fächer Deutsch, Mathe und einer Pflichtfremdsprache mindestens die Note „gut“ hast
- Im dritten dieser Fächer mindestens ein „befriedigend“ hast
- In allen anderen für die Versetzung wichtigen Fächern die Durchschnittsnote von mindestens 3,0 hast
- Und in jeder Fremdsprache, die in der Klasse des Gymnasiums unterrichtet wird, mindestens die Note „befriedigend“ vorweist
Du merkst, die Anforderungen sind nicht gering, aber das hat seinen Grund: Das Gymnasium ist nochmal ein ganz anderer Schlag! Aber langweilen wirst du dich nach einem Wechsel der Schule (hoffentlich) nicht mehr, was die Anforderungen angeht. 😉
Achtung beim Schulwechsel in ein anderes Bundesland
Falls du an eine Schule wechseln wirst, die sich in einem anderen Bundesland befindet, gibt es ein paar zusätzliche Dinge zu beachten. Denn in Bayern, Niedersachsen und Co. findet man jeweils andere Lehrpläne, Aufnahmeverfahren und Bedingungen. Darüber sollten du und deine Eltern euch vorher genau informieren, damit du auf den Start an deiner neuen Schule bestmöglich vorbereitet bist.
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