VTuber – was ist das?
Der VTuber-Trend wächst immer mehr! Doch was versteht man unter VTuber*in eigentlich? Wir erklären es dir!
Auf VTuber-Videos stößt man immer häufiger auf YouTube, Twitch und Co. Da lachen dich fröhliche Anime-Figuren an und scheinen wirklich mit dir zu reden. Was hat es mit dem VTuber-Trend auf sich? Woher kommt er? Und gibt es VTuber auch in Deutschland? Wir haben uns das Thema einmal genauer angeschaut und alle wichtigen Infos für dich gesammelt!
VTuber – was steckt dahinter?
VTuber*in steht für „virtual YouTuber*in“ – und sagt damit schon mal das Wichtigste! Denn bei VTuber*innen steht nicht der Mensch beim Content im Vordergrund. Was die Leute bei Videos von VTuber*innen sehen, sind sogenannte Avatare, computergenerierte Charaktere, wie Animefiguren. Meist ist nur die Stimme des Menschen, der hinter dem Video steht, echt – aber auch nicht immer! VTuber*innen machen im Grunde denselben Content, wie andere YouTuber*innen und Social-Media-Influencer*innen: Also Videos und vor allem Live-Streams zu verschiedenen Themen, wie unter anderem Gaming (Let’s Plays) oder Gespräche mit Fans.
Auch wenn der Name es andeuten mag, ist die Plattform für Content nicht unbedingt nur YouTube: Gerade der Gaming-Content ist eher auf Twitch verbreitet. Auch TikTok ist eine beliebte Plattform für VTuber*innen, gerade internationale. Am meisten verbreitet ist der Trend aktuell noch im Herkunftsland Japan, schwappt aber mehr und mehr auch nach Amerika und Deutschland.
Was ist das Besondere an VTuber*innen?
VTuber*innen nutzen wie bereits erwähnt einen Avatar für ihre Videos. Das eröffnet vielen Menschen dieses Gebiet, die sich beispielsweise vor der Kamera nicht wohlfühlen, trotzdem gerne Content erstellen würden. Beliebt ist in diesem Zusammenhang auch die Erstellung einer Persona, also bestimmter Charaktereigenschaften, die der Mensch nicht selbst haben muss, aber der Avatar schon. Der Avatar eines*einer VTuber*in kann demnach besonders witzig oder sarkastisch sein und auf eine bestimmte Art und Weise reden.
TAIDA ist eine der wenigen VTuber*innen in Deutschland. Im Gespräch mit Bravo erwähnt sie die Vorteile, die sich für viele VTuber*innen aus den Avataren ergeben: „Als VTuber*in kann man sein, wer oder was man möchte.“ Wohl auch deswegen tummeln sich neben Animefiguren auch Drachen und Engel unter den Avataren. VTube-Produktionen würden Menschen die Möglichkeit geben freier zu sprechen und sich wohler zu fühlen, ohne ihr Gesicht zeigen zu müssen, so der*die VTuber*in.
Woher kommt der VTuber-Trend?
Im Jahr 2016 begann der VTuber-Trend in Japan und etablierte sich zu einer echten Marke, mit der Agenturen und VTuber*innen Geld verdienen können. Den Anfang machte ein Charakter mit dem Namen Kizuna AI – eine künstliche Intelligenz („Artificial Intelligence“, daher auch AI im Namen). Kizuna AI mache viele kurze YouTube-Videos – daher ergab sich dann auch die Bezeichnung VTuber. Die Figur nutzte gängige Anime-Klischees, um möglichst beliebt bei den User*innen zu sein – mit Erfolg! Der A.I. Channel hat inzwischen über 2 Millionen Abonnent*innen, die Videos werden von der Fangemeinde auf mehreren Sprachen übersetzt und mehr und mehr VTuber*innen folgten dem Vorbild von Kizuna AI. TAIDA erinnert sich an das Debut von Kizuna AI: „Viele Japaner*innen waren geschockt.“ Es sei etwas ganz Neues gewesen, eine anime-artige Figur zu sehen, die sprach und sich bewegte, als wäre sie tatsächlich echt, so die VTuber*in. Hierdurch seien auch die neuen Technologien, wie Motion Capture und Face Tracking, bekannter in der Szene geworden.
Wie kann ich VTuber*in werden?
Kannst du nun ganz einfach selbst VTuber*in werden? Im Internet sammeln sich (meist fremdsprachige) Tutorials zu dem Thema. Kurze Antwort: Ja. Lange Antwort: Von einem auf den anderen Moment klappt das nicht! Wir werden nicht ins Detail gehen, was die Technik angeht, das sprengt den Rahmen. Aber so viel sei gesagt: Du brauchst ein Handy oder eine Webcam mit Gesichtserkennung (neuere Webcam-Modelle haben so etwas) und die passende Software. Zum Beispiel wird das VTube Studio in dem Zusammenhang oft erwähnt, was es beispielsweise bei Steam gibt. Da sammeln sich auch so lustige Kommentare begeisterter User*innen, wie: „Die Menschheit interessiert mich schon nicht mehr, ich möchte VTuber*in werden!“ 🤣 Du wirst allerdings auch ein gezeichnetes Model brauchen, dass du animieren kannst. Oder du nutzt Vorlagen, aber ist das wirklich dasselbe? 😉 Und was du vor allem brauchst, wenn du wirklich erfolgreich als VTuber*in werden willst: Zeit. VTuber*innen, die mit ihrem Content Geld verdienen, sind nichts anderes als krasse Influencer*innen, die gut und gerne mal 40 Stunden und mehr die Woche für ihren Content ackern. Wenn du mehr zu dem Thema erfahren möchtest, haben wir dir hier schon einmal zusammengefasst, wie du erfolgreiche*r Influencer*in wirst. Dabei gibt es viele Überschneidungen mit VTuber*innen, was die Anforderungen angeht!
VTuber in Deutschland
Außerhalb Japans werden VTuber*innen immer beliebter, nicht zuletzt durch internationale Agenturen, die sich auf englisch- und anderssprachige VTuber*innen spezialisiert haben und diese vermarkten. Aktuell sieht der Markt in Deutschland noch relativ mau aus – die Kurve geht aber langsam nach oben, berichtet TAIDA: „Als ich letztes Jahr im März als VTuber*in angefangen habe, konnte ich fast nichts über VTuber*innen in Deutschland finden. Aber seit Ende letzten Jahres hatten plötzlich immer mehr VTuber*innen aus Deutschland ihr Debüt und es werden bis jetzt auch immer mehr.“ Das freue nicht nur die VTuber-Fans, die bislang nur japanische oder englische VTuber*innen anschauen konnten. Auch Fans der japanischen Anime-Kultur, die auch in Deutschland weit verbreitet ist, würden sich über diese Entwicklung freuen, so TAIDA. Kurzum: Jetzt ist wohl noch der beste Zeitpunkt, um selbst VTuber*in zu werden, also los geht’s! 😸