TikTok-Trend geht viral: Das steckt wirklich dahinter
Der, auf den ersten Blick wie eine empowernde Message wirkende (und sicher auch meist so gemeinte) „My Body, my choice“-Trend, hat bei genauerem Hinsehen einen richtig bitteren Beigeschmack. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wieso es so wichtig ist, nicht einfach alles mitzumachen, ohne sich vorher zu informieren.
TikTok-Trend mit traurigem Hintergrund und gefährlicher Message
„My Body, my f****** choice!”, hallt die Stimme von Sängerin Billie Eilish seit einiger Zeit durch TikTok. Untermalt vom Song ‚Power‘ (Little Mix), in dem es besonders um die Textzeile „Baby, you're the man. But I got the, I got the, I got the power” geht. Dazu sieht man verschiedene Creator*innen, die zunächst ein schlichtes, im nächsten Cut jedoch ein glamouröses Outfit tragen und dabei mit einem Kleiderbügel herumwedeln. Diese Videos sollen auf das kürzlich in den USA in Kraft getretene Abtreibungsgesetz aufmerksam machen, welches dazu führt, dass Frauen in vielen amerikanischen Bundesstaaten in Zukunft keine Abtreibung mehr möglich sein wird. Und das, ohne Ausnahme – heißt, auch im Falle einer Vergewaltigung oder Inzest sind Schwangerschaftsabbrüche verboten. Seit dieser Entscheidung protestieren viele Menschen in den USA gegen diese Entscheidung, eben unter dem Motto „My Body, my choice“. In der Vergangenheit äußerten sich auch einige Stars zum Thema Abtreibung.
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TikTok: Die Sache mit dem Kleiderbügel
Klingt alles ja erstmal nach Protest für mehr weibliche Selbstbestimmung - ist es im Grunde auch. Das Problem ist nur, dass vielen nicht bewusst zu sein scheint, wofür der Kleiderbügel überhaupt steht. In Ländern, in denen Schwangerschaftsabbrüche gesetzlich verboten sind, wurden und werden noch heute Kleiderbügel und andere spitze Gegenstände von Frauen genutzt, um diese selbst durchzuführen! What? Diese Prozedur führt zu schweren Verletzungen und kann sogar zu Unfruchtbarkeit, bis hin zum Tod der betroffenen Frau führen. Von psychischen Leiden mal ganz abgesehen. Somit impliziert dieser Trend: „Ihr verbietet es uns, wir machen es aber trotzdem. Nämlich mit diesen Kleiderbügeln!“ Und genau das ist eben höchstproblematisch. Im Grunde rufen diese Videos indirekt dazu auf, diese lebensgefährliche Art der Schwangerschaftsabbrüche bei sich selbst durchzuführen. Was natürlich AUF KEINEN FALL passieren sollte! Plattformen wie TikTok für wichtige Themen wie dieses zu nutzen, finden wir toll! Aber wir dürfen dabei niemals die Aufklärung zu den Hintergründen vergessen. Denn jede*r mit Reichweite trägt auch eine gewisse Verantwortung gegenüber allen Menschen, die sich den Content anschauen. Mit ernstgemeinter Aufklärung kann man Missverständnisse vorbeugen und vermeiden, eine ganz andere Message zu vermitteln, als die, die man eigentlich vermitteln wollte.
Creatorin Vika (vikykid) hat vor kurzem ein Aufklärungsvideo zu diesem Thema hochgeladen, in dem sie auf die Problematik aufmerksam macht. Ein tolles Beispiel dafür, wie Creator*innen ihre Reichweite richtig nutzen können, um ihre Community zu educaten. Danke dafür, Vika!
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