Queere Bösewichte: Scar
Queere Film- und Serienfiguren gibt es schon seit mehr als 100 Jahren. Allerdings gab es sie damals eher inoffiziell, weil es quasi Filmgesetze (besonders in den USA, bekannt dort als „Hays Code“) gab, die das Darstellen von „perversen“ sexuellen Orientierungen (also quasi allem, was nicht heterosexuell war) verbat. Also bediente man sich Klischees in puncto Auftreten und Verhalten, die den Zuschauer*innen klar machten, dass diese Figur queer ist, ohne es direkt zu sagen und zu zeigen. Das Ergebnis sind diese 10 Bösewichte aus Film und Fernsehen, die queer angedeutet werden – aber es „offiziell“ gar nicht sind! Hoffen wir, dass sie ein Relikt aus der Vergangenheit bleiben und wir in Zukunft viele (gute!) Hauptfiguren haben werden, die ganz offiziell queer und freundlich sind. 🤣 Denn wir müssen wohl nicht erwähnen, dass die Gleichsetzung von „Queerness“ und „Bösartigkeit“ mehr als schwierig ist, oder? 😜
Scar ist einer der beliebtesten Disney-Bösewichter! Kein Wunder, seine Figur ist herrlich fies und witzig – und irgendwie „schwul“. Zumindest, wenn mit „schwul“ klischeehaftes Gestikulieren und eine gewisse Betonung in der Sprache gemeint ist. Ziemlich spannend: In der Neuauflage von „Der König der Löwen“ verliert Scar jedwede Queerness. Und es zeigt sich: Die hat ihn am Ende interessant gemacht. Denn als reiner Fiesling, der schlicht verbittert ist, weil ihm nicht der Thron geschenkt wurde, den er seiner Meinung nach verdiente, ist Scar nur noch halb so unterhaltsam!