Frauenarzt! Welche Untersuchung wann in Frage kommt!
Der erste Termin beim Frauenarzt steht vielen Mädchen bevor, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Deshalb erklären wir hier, was bei so einem Termin eigentlich passiert.
„Ich hab total Schiss vor der Untersuchung.“ „Muss ich da unbedingt hin?“ „Ich will mich nicht nackt ausziehen.“ So klingen die Bedenken vieler Mädchen, denen der erste Besuch beim Frauenarzt noch bevorsteht. Am meisten Angst macht ihnen die gynäkologische Untersuchung der Scheide. Dabei ist sie bei vielen Problemen oder Anliegen gar nicht nötig. Und wenn, dann ist das kein Grund zur Panik. Denn viele Mädchen, die ihre erste Untersuchung schon erlebt haben, fanden es überhaupt nicht schlimm und waren ganz erleichtert darüber. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, wie der Arzt Deinen Körper checken kann. Und oft reicht vor allem beim ersten Termin ein Gespräch vollkommen aus.
Wir erklären Dir, was bei welchem Anliegen auf Dich zukommen kann:
Du möchtest Dich informieren?
Wenn Du Dich vor allem über die Entwicklungen in der Pubertät, die Menstruation oder Verhütung informieren möchtest, reicht ein Gespräch vollkommen aus. Eine Untersuchung ist nur dann nötig, wenn Du Beschwerden hast oder befürchtest, dass etwas mit Dir nicht okay sein könnte. Der Arzt wird dann mit Dir besprechen, welche Untersuchung oder Behandlung dann möglicherweise erforderlich wird.
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Du möchtest die Pille haben?
In den meisten Fällen ist für die Verschreibung der Pille keine Untersuchung nötig. Wenn Du selber Dich gesund fühlst, der Arzt diesen Eindruck bestätigen kann und Du das richtige Alter hast, kann er oder sie Dir die Pille auch ohne gynäkologische Untersuchung verschreiben. Ein Beratungsgespräch wird aber auf jeden Fall stattfinden. Nutze die Gelegenheit, um selber Fragen zu stellen. Dafür ist der Arztbesuch nämlich auch gedacht.
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Du hast Regelschmerzen oder eine unregelmäßige Periode?
Bei so gut wie allen Problemen mit der Periode genügt eine Untersuchung mit dem Ultraschallgerät auf dem Bauch. Also eine äußerliche Untersuchung. Dafür legst Du Dich auf eine normale Liege, machst Deinen Bauch frei –mehr nicht- und entspannst Dich so gut es eben geht. Dann wird ein Gel auf Deinen Bauch aufgetragen, mit dessen Hilfe das Ultraschallgerät gut über Deinen Bauch gleiten kann. Das tut überhaupt nicht weh.
Auf einem Monitor kann der Arzt dann in schwarz/weiß die Umrisse Deiner Gebärmutter erkennen, die Größe und Beschaffenheit Deiner Gebärmutterschleimhaut und vieles mehr. Natürlich auch eine bestehende Schwangerschaft. Aber erst, ab einer bestimmten Größe. Gleich zu Anfang geht das noch nicht.
In vielen Fällen kann auf diese Weise erkannt werden, ob mit Deinen inneren Geschlechtsorganen alles in Ordnung ist. Durch eine äußerliche Tastuntersuchung kann der Arzt zusätzlich Verhärtungen oder Vergrößerungen spüren. Auch das tut nicht weh. Nach Untersuchung wird der Arzt mit Dir über Lösungen für Dein Problem sprechen.
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Du hast Probleme mit der Vulva, der Scheide oder dem Unterleib?
Bei Schmerzen im Unterleib kann zunächst eine Ultraschalluntersuchung aufschlussreich sein. Es kann aber auch erforderlich werden, dass der Arzt sich Schamlippen und Scheideneingang anschauen muss, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. Dazu eignet sich die Untersuchung auf dem sogenannten gynäkologischen Stuhl besonders gut. Auf ihm kannst Du die Beine auf einer bequemen Stütze ablegen und locker zur Seite fallen lassen. Der Unterleib kann sich dann gut entspannen und für den Gynäkologen ist Dein Intimbereich gut sichtbar. So kann er sich zunächst äußerlich einen Eindruck machen. Für ihn ist das Routine und überhaupt nicht peinlich.
Bei Infektionen oder anders bedingten inneren Schmerzen ist die Untersuchung mit dem sogenannten Spekulum notwendig. Es ist ein kleines Teil aus Metall, das vorsichtig in den Scheideneingang eingeführt wird. Der Arzt kann damit wie durch ein kleines Rohr in die Scheide hineingucken und Veränderungen der Haut oder des Muttermundes erkennen. Um schädliche Bakterien ausfindig zu machen, wird meist ein Abstrich gemacht. Dabei wird mit einem kleinen Stab in der Scheide entlang gegangen. Was auf dem Stab hängen bleibt – zum Beispiel der Ausfluss - wird dann unter dem Mikroskop untersucht. Die Untersuchung mit dem Spekulum ist zwar nicht sehr beliebt, aber sie ist auch nicht schlimm. Etwas unangenehm empfinden sie einige Mädchen. Als drückend oder merkwürdig. Aber dieses Gefühl lässt schnell nach. Wer aber wirklich total Angst davor hat, kann das sagen.
Gynäkologen wissen, wie ungewohnt und auch unangenehm diese Situation für ein Mädchen sein kann. Und natürlich wird nichts gemacht, was Du nicht willst. Versuche trotzdem, dem Arzt Dein Vertrauen zu schenken. Er will Dir helfen! Also sprich Deine Bedenken an, wenn Du welche hast. Der Arzt kann dann gemeinsam mit Dir nach einer Lösung suchen.
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Du hast Probleme oder Fragen zu Deinen Brüsten?
Wer sich zum Beispiel Sorgen wegen des Brustwachstums macht oder unter Spannungsgefühlen während des Zyklus leidet kann den Arzt um Rat fragen. Oft reicht es, wenn der Arzt die Brüste anschaut. Obenrum ausziehen reicht also aus. Bei Schmerzen wird er voraussichtlich zusätzlich die Brust vorsichtig abtasten. Das tut nicht weh. Es wird nur gefühlt, ob Knötchen spürbar sind oder andere Veränderungen. Sollten weitere Untersuchungen erforderlich sein, wird das alles in Ruhe mit Dir besprochen.
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Andere Gründe!
Natürlich gibt es noch andere Anlässe, wegen denen sich Mädchen an einen Frauenarzt wenden können oder sollten. Wenn Du wissen möchtest, was in Deinem speziellen Fall auf Dich zukommt, dann frag einfach nach. Einiges können die Sprechstundenhilfen erklären. Aber auch der Arzt ist dafür da, Dir in Ruhe zu erklären, wie er Dir am besten helfen kann. Scheue Dich nicht vor einem Beratungsgespräch. Dort kannst Du immer noch entscheiden, was für Dich okay ist - und was Dich gerade überfordert. Hab Mut und vertraue Dich einem Fachmann oder einer Fachfrau an. So ersparst Du Dir viel Unsicherheit oder auch Leiden.