„Alarmstufe Rot“: So schlimm ist Corona für Musiker, Künstler & Veranstalter
Auf Instagram geht gerade der Hashtag "Alarmstufe Rot" viral. Er soll darauf aufmerksam machen, wie schlimm Corona für Musiker, Künster und Veranstalter wirklich ist. Wir erklären euch die Hintergründe.
"Alarmstufe Rot": Dafür steht der Hashtag auf Instagram
Denk mal an das letzte Konzert zurück, dass du besucht hast. Allein beim Gedanken daran breitet sich vermutlich ein leichtes Kribbeln in deinem Bauch aus. Wir hören Musik auf Spotify, im Radio oder gucken Videos auf YouTube täglich und ganz selbstverständlich. Manchmal vergessen wir dabei, wie viele Menschen und wie viel Arbeit dahintersteckt. Wegen Corona mussten dieses Jahr unfassbar viele Festivals und Events abgesagt werden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, vermuten viele, dass es vor Herbst 2021 wegen Corona keine weiteren Events und Konzerte geben wird. Für uns ist das zwar schade, aber für viele Menschen sehen dadurch ihre Existenz gefährdet. Keine Auftritte, keine Einnahmen. Der Hashtag "Alarmstufe Rot" versammelt Initiativen und Verbände aus der Veranstaltungsbranche. In Berlin gab es dazu sogar schon zwei Demonstrationen. Auf Instagram geht außerdem das IGTV von Jazz-Musiker Till Brönner viral.
So hart treffen die Corona-Maßnahmen Musiker, Künstler und Veranstalter
Till Brönner hat eine klare Forderung, wie man Musikern, Künstlern und Veranstaltern in der Corona-Zeit helfen könnte: "Wir alle wollen uns schützen und geschützt werden. Aber wenn ein gesamter Berufszweig dazu gezwungen wird, seine Arbeit zum Schutze der Allgemeinheit ruhen zu lassen, dann muss doch die Allgemeinheit dafür sorgen, dass diese Menschen nach Corona noch da sind. Wie kann man einzelnen Konzernen Milliarden in den Vorgarten werfen und der Veranstaltungsbranche 'Arbeitslosengeld II' anbieten. Wir Musiker sind weder arbeitslos, noch hatten wir vor Corona ein Nachfrageproblem." Die bisherigen Hilfspakete der Bundesregierung stehen in keinem Verhältnis zu den Verlusten, die die Branche einbüßen muss. Seit März leidet die ganze Musik- und Veranstaltungsbranche unter fehlenden Einnahmen. "Das Land steht kulturell still. Kultur ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht und spült Geld in die Kassen des Staates", ergänzt Till Brönner. Wie viel Geld das ist und wie viele Menschen davon betroffen sind, lässt einen extrem staunen.
1,5 Millionen Menschen in Not: Künstler fordern Hilfsprogramm
Wir sprechen hier nämlich nicht nur von Musikern, sondern auch von Lichtingenieuren, Tontechnikern, Busfahrern, Club-Besitzern, Caterern und vielen mehr. Insgesamt 1,5 Millionen Menschen arbeiten in der Branche und erwirtschaften dabei einen Umsatz von 130 Milliarden Euro – 130 MILLIARDEN! "Wir sind keine Minderheit. In Deutschland leben 83 Millionen Menschen. Die Hauptsteuerlast liegt nur bei 16,5 Millionen Menschen. 1,5 Millionen davon sind wir und wir liegen damit auf Platz 2 der Beschäftigtenzahlen. Und bis heute gibt es kein funktionierendes Hilfsprogramm, dass dieser Tatsache ernsthaft Rechnung trüge." Sein Appell an alle: Die Veranstaltungsbranche müsse lauter werden, damit die Menschen und vor allem die Politik bemerke, wie dramatisch die Lage wirklich ist. Seinem Aufruf sind viele gefolgt: LEA, Nico Santos, Sarah Connor und viele weitere Künstler supporten seine Worte und die Aktion "Alarmstufe Rot". Wir sind auch der Meinung, dass man die Menschen, die uns die schönsten Momente unseres Lebens ermöglichen und dafür hart arbeiten, nicht vergessen sollte. Sie sind absolut schuldlos in eine tiefe Krise geraten und brauchen Hilfe.
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