Was soll das olympische Feuer? Und darf es ausgehen? Bedeutung bedeutet es

Das olympische Feuer bei der Eröffnungszeremonie in London
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In London wird über den Umzug des olympischen Feuers diskutiert. Ein großer Kritikpunkt ist, dass man die Flamme nicht sehen kann. Woher kommt das olympische Feuer und was bedeutet es? Darf die Flamme ausgehen? Der Guru erklärt es dir!

In London entbrennen im Moment Diskussionen um das olympische Feuer. Fans beschweren sich, dass es von außerhalb des Stadions nicht zu sehen ist. Andere Kritiker finden es seltsam, dass das Feuer umziehen muss. Bei der Eröffnungsfeier wurde es in der Mitte des Stadions entzündet, dort kann es aber wegen der Leichtathletik-Wettbewerbe nicht stehen bleiben. Jetzt brennt es an seinem neuen Standort auf einer der Tribünen. Ausgegangen ist das Feuer zwischendurch übrigens nicht, die Flamme wurde in einer Laterne (siehe unten) davor geschützt.

Was bedeutet das olympische Feuer?

Das olympische Feuer gibt es bereits seit der Antike. Es wird zu Ehren der Göttin Hestia (Göttin des Herd-, Familien- und Opferfeuers) entzündet. Die Flamme kommt direkt von Apollo, dem griechischen Sonnengott. In der Antike brannte das Feuer als Symbol für die zwölf olympischen Götter. Ein Fackellauf fand damals noch nicht statt, aber Läufer mit geflochtenen Ölzweigen auf dem Kopf liefen durch Griechenland um den Beginn der Spiele und damit den olympischen Frieden zu verkünden. Während der Zeit der olympischen Spiele sollten in der Antike alle Kriege ruhen, damit Sportler und Publikum zu den Spiele reisen konnten. Seit 1928 gibt es bei den olympischen Spielen der Neuzeit ein Feuer im Stadion, seit 1936 wird ein Fackellauf von Olympia zum Veranstaltungsort durchgeführt. Das Feuer soll die Hoffnung, Träume, Freundschaft, Frieden und Gleichheit repräsentieren.

Die Entzündung des olympischen Feuers

Das Feuer wird nach einem festgelegten Ritual entzündet. In Olympia wird nach antikem Vorbild ein Parabolspiegel verwendet um die Flamme zu erzeugen. In der Mitte des Spiegels wird die Sonne gebündelt, so dass eine Fackel brennen kann. Die Flamme muss von der Sonne entfacht werden, nur so kann die Reinheit des Feuers garantiert werden. Schauspielerinnen, die die Rollen von antiken Priesterinnen spielen führen die Zeremonie einige Monate vor den olympsichen Spielen durch. Danach wird die Fackel an den ersten olympischen Läufer weitergegeben.

Die Übergabe der Flamme in Athen

Die Fackel wird dann zunächst ins Panathinaikon-Stadion in Athen getragen. Dort fanden 1896 die ersten olympischen Spiele der Neuzeit statt. Das Stadion ist außerdem auf den Fundamenten des antiken Olympiastadions gebaut worden. Dort wird die Flamme dann an das Komittee des Veranstaltungsortes übergeben. Der Fackellauf wird nämlich von den Gastgebern organisiert. 2012 ist das letzte Mal, dass die Fackel weltweit unterwegs ist, ab 2016 soll der Lauf auf das Gastgeberland beschränkt werden. Grund dafür sind die heftigen Proteste im Vorfeld der olympischen Spiele 2008.

Darf das olympische Feuer ausgehen?

Nach der Tradition und um die Reinheit des Feuers zu garantieren, darf die olympische Flamme nur in Athen entzündet werden und nicht vermischt werden. Sollte die Flamme erlöschen, müsste der Lauf eigentlich neu starten. Damit das nicht passiert, wird außer der Fackel auch immer eine Laterne, wie die im Bild, mit der "Mutterflamme" weitertransportiert. Die Flamme ist in der Laterne, vor Wind und Wetter geschützt und wird ganz besonders bewacht. Sollte die Fackel erlöschen, darf das Feuer aus der Laterne dazu verwendet werden, eine neue Fackel anzuzünden. Bei einigen besonderen Stationen, wie dieses Jahr an der Tower Bridge oder im Jahr 2000 bei der Übergabe durch Taucher im Meer werden außerdem spezielle, wasserdichte Laternen verwendet.