Umweltschutz: Wie verändern die Brände am Amazonas die Welt?
Der Regenwald in Südamerika versinkt im Feuer. Besonders betroffen ist Brasilien, dort befinden sich ca. 60 Prozent des größten tropischen Regenwalds Südamerikas. Es wird Wochen, sogar Monate dauern, bis alle Brände gelöscht sind. Eine Katastrophe! Für die ganze Welt! Denn der Regenwald ist die Lunge der Erde. 20 Prozent des weltweiten des weltweiten Sauerstoffs werden am Amazonas produziert. Darum wird der tropische Regenwald als grüne Lunge der Erde bezeichnet.Wenn dieser Wald stirbt, wird die CO2-Bilanz noch schlechter ausfallen. Doch warum brennt der Amazonas-Regenwald? Die Bauern und Großgrundbesitzer dort leben von der Viehzucht und vom Soja-Anbau. Sie legen jährlich gezielt Brände, um Bäume zu roden und Ackerflächen zu schaffen. Da es in den vergangenen Jahren länger anhaltende Dürre-Perioden gab, ist der Wald an vielen Stellen trocken, und Feuer verbreiten sich super schnell – und unkontrolliert. Und: Es wird immer mehr Regenwald zerstört, um Soja anbauen zu können. Dieses Soja ist das Futter für Tiere, die wir für die Fleisch-Produktion (vor allem für die Tiere in Europa) benötigen! Wir tragen also alle eine Mitschuld an dem aktuellen Desaster! Und wir sollten auch was unternehmen, um das Amazonas-Gebiet zu schützen und zu retten! Was genau die Brände für uns in Deutschland bedeuten und was wir tun können, um einen Klima-Kollaps zu verhindern und was wir tun können, um uns für den Umweltschutz einzusetzen, hat uns der Umwelt-Experte Felix Finkbeiner (21) verraten.
Haben wir schuld an den Waldbränden am Amazonas?
Klim-Experte Felix Finkbäumer: „Indirekt, ja. Warum werden Wälder abgebrannt? Weil die Flächen genutzt werden sollen, um Rinder zu halten oder Soja anzubauen, das dann an Rinder verfüttert wird. Oder in Indonesien brennt der Wald für Palmöl-Plantagen, und das Palmöl wird für unsere Kosmetika und Schokoriegel genutzt. Da hilft es schon etwas, beim Einkaufen aufs Kleingedruckte zu schauen und Palmöl zu meiden oder ganz einfach viel weniger Fleisch zu essen. Aber klar, auch die Politik muss was unternehmen. Die Fläche des Waldes am Amazonas ist größer als Europa. Wenn die G7-Regierungschefs jetzt Brasilien 20 Millionen Euro für den Schutz dieser Wälder angeboten haben, ist das ein Witz. Das Amazonas-Gebiet braucht unseren vollen Einsatz!“
Was sind die Folgen der Brände für uns?
Klima-Experte Felix: „Eine Katastrophe. Die ganze Welt leidet darunter. Der Brand setzt Unmengen CO2 frei, und das verschlimmert die Klimakrise. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir in nur 26 Jahren eine bestimmte Grenze überschreiten – danach drohen schlimme Konsequenzen. Ob wir das alles noch verhindern, wird sich in den nächsten zehn Jahren entscheiden!“ Das Schlimme: Nicht nur am Amazonas brennt der Wald, auch hier in Deutschland ist er bedroht. Insgesamt sind nur noch 32 Prozent der deutschen Landflächen bewaldet. Schuld daran ist nicht nur die lange Trockenzeit in den Sommermonaten, sondern auch wir Menschen. Auch hier wurden jahrhundertelang Urwälder abgeholzt und durch ökologisch wertlose Holz-Plantagen ersetzt. Durch Brände und durch Borkenkäfer sind allein in den letzten beiden Sommern geschätzte 100.000 Hektar Wald vernichtet worden.
Erholt sich der Regenwald?
Klima-Experte Felix: Was vielen nicht bewusst ist: Kein Wald ist für die Welt so unglaublich wichtig wie der Wald, der gerade in Flammen steht. Mehr als die Hälfte allen tropischen Regenwalds der gesamten Erde befindet sich am Amazonas, und sollte er weiterhin in diesem rasanten Tempo zerstört werden, droht das Gebiet zur Savanne zu werden. Felix weiß: „Die abgebrannten Flächen werden zum Beispiel in Soja-Plantagen umgewandelt, um mehr Kraftfutter für die Tiere zu gewinnen. Der Wald kann sich also nicht regenerieren. Und selbst wenn die Flächen NICHT genutzt werden, dauert es hundert Jahre, bis dieser Wald wieder so viel CO2 speichert wie vor dem Brand. Und es dauert auch weitere Hunderte Jahre, bis alle Pflanzen und Tiere zurückkehren und sich ein biologisches Gleichgewicht einstellt.“
Gibt es noch Hoffnung?
Laut Felix gibt es noch Hoffnung, um einer Katastrophe zu entgehen: „Wir müssten 1.000 Milliarden neue Bäume pflanzen – das sind 150 Bäume für jeden einzelnen Menschen. Wie das gehen soll? Zum Beispiel mit unserer Plant-for-the-Planet-App per Spende. Du musst also deine Bäume nicht selbst pflanzen, sondern wir machen das für dich. Zum Beispiel in Mexiko. Der Vorteil ist, dass die Bäume in Mexiko
deutlich schneller wachsen als in Deutschland und damit auch viel mehr CO2 aufnehmen. Wenn du zwei Bäume pflanzt, tust du das wahrscheinlich in deinem Garten. Viel schlauer ist es, wenn du stattdessen Bäume in Mexiko pflanzen lässt.“ Alle Infos zu Felix’ Organisation findest du unter plant-for-the-planet.org.
Was müssen wir jetzt tun?
Klima-Experte Felix: „Wir müssen runter mit unseren CO2-Emissionen. Wir brauchen 100 Prozent erneuerbare Energien, zum Beispiel aus Sonne, Wasserkraft und Wind. Wir könnten mit Strom aus der Wüste synthetischen Treibstoff herstellen, der klimaneutral ist. Wir müssen auch unseren Fleischkonsum ganz stark reduzieren. Beim Welt-Klima gilt: je mehr Bäume, desto weniger vom Treibhausgas CO2. Weltweit können wir eine Fläche so groß wie die USA bepflanzen, dann binden diese Bäume ein Viertel der menschengemachten CO2-Emissionen. Das alles wären Wälder, die es schon mal auf der Erde gab und die vom Menschen zerstört wurden. Wir haben jetzt die Chance, sie wieder zu pflanzen und damit unsere Zukunft zu retten. Aber das braucht Zeit – und die haben wir nur, wenn der Regenwald lebt!“