So wehren sich Blogger gegen Hate #bloggergegenmobber
Hass-Kommentare auf Social Media oder fiese Sprüche und Pranks in der Schule, fast jeder hat schon seine eigenen Erfahrungen mit Mobbing gemacht. So auch die Insta-Bloggerinnen Sarah (@sarah.margit) und Julia (@julias_kleine_welt). Genau deshalb wollen sie mit ihrer Kampagne #bloggergegenmobber ein Zeichen setzen. Was dahintersteckt und wie auch du mitmachen kannst, hat uns Sarah im BRAVO-Interview verraten!
Wie seid ihr auf die Idee zu #bloggergegenmobber gekommen?
Sarah: Wir sind früher beide schon mal gemobbt worden. Mich nannten einige früher zum Beispiel ganz oft „Flachland“. Und eines Tages stand das Wort dann riesig auf der Straße vor meinem Haus. Weil ich auf dem Weg zwischen der S-Bahn-Station und drei Schulen gewohnt habe, wussten natürlich auch alle Kids, die dort vorbeikamen, wer gemeint war… Weil Julia ähnliches erlebt hat, entschieden wir uns eine Aktion zu starten. Schon direkt zu Beginn haben wir gemerkt, dass es viel mehr Leute erwischt hat, als wir gedacht haben.
Auf euren Bildern zur Kampagne habt ihr Tüten über den Kopf gezogen mit gemeinen Worten drauf. Was wollt ihr damit aussagen?
Die Mobber sagen ja diese Dinge zu einem und man wird abgestempelt. Es wird gar nicht beachtet, welcher Charakter hinter dieser Person steht. Deshalb haben wir die Tüte als Symbol dafür genommen. Es geht nicht mehr um den Menschen „hinter der Tüte“, sondern nur darum, jemandem weh zu tun. Egal, wen es da jetzt konkret trifft.
Bereits 20 Blogger sind auf deinem ersten Post von vor ein paar Tagen zu sehen. Wie viele machen bisher mit und wie lang soll die Aktion dauern?
Wir haben mit 20 Bloggern wie etwa @therubinrose, @nathi92, @leeagabsschon, @justinetwalter, @redhairflair und @hanna_bohnekam gestartet, die wir angeschrieben haben, ob sie dabei sein wollen und ich glaube es sind auch nochmal 20 nachgezogen. Weil es bisher schon so gut ankam, möchte ich es auf jeden Fall noch erweitern. Der Hashtag soll immer mal wieder auftauchen und nicht zeitlich begrenzt sein. Denn es betrifft wirklich sehr, sehr viele Leute und ich habe echt einige persönliche Nachrichten von Followern bekommen, denen es genauso geht oder ging.
Was möchtet ihr allen, die mit Mobbing zu kämpfen haben, durch eure Aktion mit auf den Weg geben?
Wir wollen erstmal auf das Thema aufmerksam machen und zeigen, dass Mobbing immer noch beziehungsweise gerade jetzt eine große Rolle spielt. Unsere Intention war es, den Opfern zu sagen: „Hey, du bist nicht alleine. Sprecht darüber!“ Es ist vollkommen okay, sich Hilfe zu holen etwa beim Vertrauenslehrer! Man darf es auf keinen Fall in sich reinfressen. Oft kann man selbst erstmal nicht so viel daran ändern, man fühlt sich total hilflos und fragt sich, was man nur falsch macht. Da sollte man aber versuchen, sich immer wieder daran zu erinnern, dass das Problem nicht bei einem selbst liegt und daran, was man alles Gutes hat oder toll kann (z.B. Familie, Freunde, Haustiere, Hobbies). Fokussiere dich nicht auf das Negative von außen. Das ist wirklich schwierig, aber kann einen wenigstens ein bisschen schützen. Und denkt immer dran: Es geht irgendwann vorbei und wird besser!
Warum werden Menschen deiner Meinung nach zu Mobbern?
Ich denke mal, dass bei diesen Menschen auch nicht alles so gut läuft im Leben und sie Probleme mit sich selbst haben. Ich denke, wie ein Mensch mit einem umgeht, hat nichts mit einem selbst zu tun, sondern mit dem anderen. Sie handeln oft aus Neid oder wollen, weil sie es zum Beispiel zuhause nicht können, ihre Stärke demonstrieren und andere niedermachen.
Und was ist eure Message an sie?
Wir wollen ihnen zeigen, dass solche Worte viel mehr anrichten können, als sie vielleicht gerade denken. Man sollte zweimal überlegen, was man zu einem Menschen sagt und was das bei ihm auslösen könnte. Oder viel mehr, was das bei einem selbst auslösen würde. Das sind keine fiesen Scherze ist, sondern verletzt andere ernsthaft. Manche haben ja auch Jahrzehnte nach einer Mobbing-Attacke immer noch damit zu kämpfen. Das kann bis hin zu psychischen Krankheiten gehen wie Essstörungen oder Depressionen.
Du und Julia möchtet natürlich, dass die Aktion noch viel größer wird. Also, wer kann eigentlich mitmachen?
Es heißt zwar „Blogger gegen Mobber“, aber jeder kann dabei sein. Klar, erfordert es viel Mut, so etwas öffentlich Preis zu geben. Das verstehen wir total. Doch alle, die sich trauen, können sehr gern ein Selfie mit der beschrifteten Tüte plus Hashtag posten und Teil unserer Bewegung werden. Wir freuen uns über jeden Support!💪🏻😊