„Queer Eye Germany“: „Die Menschen werden nicht verbogen“
"Queer Eye Germany", der deutsche Ableger der amerikanischen Sendung "Queer Eye", könnt ihr euch jetzt auf Netflix anschauen. Im Interview mit BRAVO haben die deutschen Fab5 erzählt, wie es sich anfühlt, das Leben anderer einmal komplett umdrehen zu können.
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Als erster Ableger weltweit hat es "Queer Eye" nun auch nach Deutschland geschafft. Ein großer und vor allem wichtiger Schritt in die richtige Richtung. In fünf Folgen werden die Fab5 Leni Bolt, David Jakobs, Aljosha Muttardi, Jan-Henrik Scheper-Stuke und Ayan Yuruk den grauen Alltag der Alltagsheld*innen wieder bunt machen! 🌈
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Der Fokus der Sendung liegt dabei aber nicht nur auf einem Make-Over in allen möglichen Lebensbereichen, sondern auch darauf, neue Perspektiven zu schaffen und stereotypisches Denken endlich aufzubrechen. Und mit "Queer Eye Germany" gibt es in Deutschland nun endlich auch mal queere Repräsentation im Fernsehen und in der Öffentlichkeit. Im exklusiven BRAVO-Interview haben wir mit der Fab5 unter anderem darüber gesprochen, wie es sich anfühlt, anderen Menschen helfen zu können und ob sie sich auch etwas von ihren amerikanischen Kolleg*innen abgeschaut haben.
"Queer Eye Germany": Das haben die Fab5 vom amerikanischen Format mitgenommen
Die deutschen Fab5 müssten ihren amerikanischen Kolleg*innen eigentlich einen kleinen Vorteil haben, denn sie konnten sich durch "Queer Eye" schon ungefähr ein Bild davon machen, was sie erwartet, oder? Nicht ganz: "Man kann sich nicht so richtig mit den Menschen identifizieren, weil das eine ganz andere Kultur ist. Für die Menschen, die das schon gerne geguckt haben, ist es natürlich richtig geil, das jetzt auch in Deutschland zu sehen. Die Häuser und der Alltag dieser Menschen sind ganz anders. Das macht es für die deutschen Zuschauenden nochmal zu etwas ganz Besonderem", meint David Jakobs. Doch obwohl die Mentalität und Kultur vielleicht etwas anders sein mag, so konnten sie von ihren Kolleg*innen etwas mitnehmen: "Tan [France] hat zwar einen ganz anderen Stil als ich, aber was ich bei ihm immer ganz toll finde, ist, dass er nicht versucht, seinen Geschmack dem*der Alltagsheld*in aufzudrücken", erklärt Fashion-Experte Jan-Henrik Scheper-Stuke.
Genau das ist auch Beauty-Expertin David sofort aufgefallen: "Was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, gerade von JVN [Jonathan Van Ness], ist, dass die Leute nicht verbogen werden. Das fiel mir auch als Erstes auf und das fand ich besonders schön. So arbeite ich sowieso auch, aber da habe ich gleich gedacht: 'Geil, denen wird tatsächlich gezeigt, wie sie selbst zurechtkommen.'" Und Interior-Design-Experte Ayan Yuruk, durfte seinen amerikanischen Kollegen Bobby Berk sogar schon mal treffen: "Ich habe Bobby mal in Spanien getroffen, da saßen wir zusammen und er hat mir den einen oder anderen Tipp gegeben, wie ich aus dem Budget für die Wohnung, was wir zur Verfügung haben, das meiste rausholen kann."
"Queer Eye Germany": "In der Sendung geht es nicht so sehr um Queerness"
Und obwohl die Sendung "Queer Eye Germany" heißt und diese so wichtig ist, um mehr queere Repräsentanz ins deutsche Fernsehen zu bringen, steht nicht queer sein nicht unbedingt im Mittelpunkt: "Es ist auch wichtig zu verstehen, dass wir zwar queer sind, aber im Endeffekt geht es in der Sendung gar nicht so sehr um Queerness. Klar, wir sind die Coaches und gehen zu den Menschen nach Hause, aber die Alltagsheld:innen, die wir besucht haben, sind so verschieden und haben alle ihre ganz eigenen individuellen Geschichten. Für uns war es einfach ein größeres Anliegen, diesen liebenswerten Personen zu helfen", erklärt Leni Bolt.
Aljosha Muttardi hatte vor allem ein Ziel: "Ich habe nur gehofft, dass wir es als Gruppe schaffen, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und ihnen zuzuhören, was sie sich eigentlich wünschen." Und wenn man sich die fünf Folgen „Queer Eye Germany“ anschaut, weiß man, dass sie das auf jeden Fall geschafft haben! Das muss einen doch sicherlich richtig stolz machen, oder?
"Queer Eye Germany": "Wir sind der Regenbogen und bringen Farbe mit" 🌈
"Es ist auf jeden Fall ein super besonderes und schönes Gefühl. Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit dafür, weil ich selbst hatte das in meiner Kindheit nicht. Ich hatte keinen Menschen, der mir das Gefühl gegeben hat, ich bin okay so, wie ich bin. Das hat mich nachhaltig geprägt und deswegen ist es total schön, das jetzt für andere Menschen sein zu dürfen", erzählt Aljosha. Leni hatte zunächst viel Respekt vor der Aufgabe, ist mit dem Ergebnis aber richtig happy: "Rückblickend, nachdem wir die Folgen uns auch ansehen konnten, ist es ein super schönes Gefühl. Ich hatte selbst Tränen in den Augen und dachte mir: 'Wow, wir haben wirklich etwas bewirkt.' Das weiß man ja vorher auch nicht. Wir kommen zu den Leuten nach Hause und sie wissen gar nicht so richtig, was passiert. Sie kannten uns vorher auch nicht und dann zu sehen, dass wir etwas bewirkt haben, hat mich sehr gerührt und macht mich auch sehr stolz." Zum Abschluss hängt Ayan noch an: "Ich sag immer, wir sind der Regenbogen, wir bringen Farbe mit und versprühen Freude. Wenn wir dann dieses Ergebnis davon sehen, freuen wir uns natürlich und feiern das auch gemeinsam."
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