Netflix „Rentierbaby“: Jagd auf echte Martha – Das Internet stalkt die Stalkerin 🧐

Die neue Netflix-Serie „Baby Reindeer“ / "Rentierbaby" erzählt die Story von Stalkerin Martha Scott – und diese verrückte Geschichte soll sich wirklich so abgespielt haben. Doch wer und wo ist die echte Martha dann? Internet-Detektive sind ihr auf der Spur...

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Die Serienmacher versuchen, die wahre Identität von Netflix-Stalkerin Martha Scott geheim zu halten. Doch das Internet hat die Fährte aufgenommen... Foto: Netflix / Rentierbaby
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Baby Reindeer 🦌 auf Netflix

Die Serie „Baby Reindeer“ erzählt die Geschichte von Martha Scott (Jessica Gunning). Oder besser ausgedrückt: die ihres Opfers Donny Dunn (Richard Gadd).

Alles beginnt ganz harmlos: Als Bar-Keeper spendiert Donny der Frau einen Tee – und wird sie danach nicht mehr los. Zunächst entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Freundschaft, doch mit der Zeit wird Martha immer aufdringlicher.

Sie schreibt hunderte Mails, ist jeden Tag bei Donny in der Bar, verfolgt ihm im Privatleben – Doch Martha ist nicht das einzige Problem im Leben von Donny…

Die Mini-Serie schockiert mit emotionalen Wendungen und wird von Netflix-Abonnent*innen aktuell nicht umsonst gehyped.

Die Geschichte ist total verrückt, soll aber – so Netflix – auf einer echten Begebenheit basieren. Doch wer sind dann die echten Martha und Donny?

„Rentierbaby“: Der echte Donny

Die Frage nach dem echten Donny ist schnell und leicht beantwortet: Denn das ist der Typ, den Zuschauer auf Netflix als Donny sehen – Schauspieler Richard Gadd. Der 34-Jährige spielt sich in „Rentierbaby“ also selbst.

Gadd ist Schauspieler und Drehbuchautor, schrieb etwa schon für andere erfolgreiche Serien wie „Sex Education“. Für den neuen Netflix-Hit „Rentierbaby“ hat er nun ein eigenes Erlebnis aufgeschrieben.

In Interviews zu der Netflix-Serie erklärte Gadd, dass er vier Jahre lang von einer Frau gestalkt wurde, die ihn als „Baby Reindeer“ bezeichnete. Innerhalb dieser Zeit gibt Gadd an, von der Frau 41.071 E-Mails, 350 Stunden Sprachnachrichten, 744 Tweets, 46 Facebook Nachrichten und 106 Seiten Briefe erhalten zu haben.

Außerdem bekam er Geschenke, inklusive eines Rentier-Spielzeugs, Schlaftabletten und Boxershorts.

„Am Anfang dachten alle, es wäre lustig, dass sie mich so angehimmelt hat“, so Gadd (der früher wirklich in einem Pub gearbeitet hat, wo er seine Stalkerin kennenlernte), „Doch dann begann sie damit mich zu verfolgen, bei meinen Auftritten aufzutauchen oder vor meinem Haus auf mich zu warten“.

Mit der Verfilmung seiner Erlenbnisse will Gadd klarstellen, wie es wirklich ist, eine/n Stalker*in zu haben:

„Viele Stalking-Hollywood-Geschichten sind sexy. Es wirkt mysteriös. Und der Verfolger ist meist gutaussehend und wirkt sonst normal – Hollywood-Stalker sind nur ein bisschen strange“, so Gadd, „Aber bei Stalking reden wir von einer psychischen Störung. Ich wollte, dass genau das in der Serie gezeigt wird – inklusive einer menschlichen Seite, die mir bisher in anderen Stalking-Geschichten fehlte.“

Und ja: Bei der Darstellung von Martha schwankt nicht nur Donny zwischen „die ist krank“ und „die braucht Hilfe“. Auch das Publikum möchte von der Frau mehr wissen und erfahren, wie es ihr geht.

Also: Wer und wo ist die echte Martha? 

Die echte Martha ist geheim

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Wer ist die echte Martha? Eigentlich soll das geheim bleiben... Foto: Ed Miller/Netflix

Gadd hat mit „Rentierbaby“ seine eigene Geschichte aufgeschrieben. Natürlich sind einige Sachen verändert oder dazu erfunden worden – Hollywood eben 🫠.

Allerdings ist klar: Martha gibt es wirklich. Aber wer ist sie?

Der Name Martha Scott ist frei erfunden. Auch das Aussehen der in der Serie gezeigten Martha soll weit von dem der echten Stalkerin entfernt sein.

Gadd will seine Stalkerin geheim halten, sagt er:

Es wurde viel unternommen, die echte Stalkerin in der Serie zu ,verkleiden’“ so Gadd, „Ich glaube, sie würde sich jetzt nicht mal mehr selbst wieder erkennen! Wir haben uns eher darauf konzentriert, die Taten und Gefühle darzustellen – und nicht, wie die Person in Realität aussieht.“

Gadd macht klar, dass er die echte Martha als Opfer sieht, das an einer Erkrankung leidet und das zu schützen ist.

Aber: Internetdetektive haben die Jagd auf die echte Martha eröffnet.

Das Internet stalkt eine Stalkerin

Die Netflix Serie „Rentierbaby“ ist ein voller Erfolg – und wie das so bei echten Geschichten ist, die erfolgreich verfilmt wurden: Einige Zuschauer*innen wollen wissen, wie die echte Person hinter der Serien-Figur aussieht. Was macht sie? Wer ist sie? Was ist in der Serie echt – was erfunden?

Zwar wünscht sich Serien-Erfinder Richard Gadd, dass die echte Martha geheim bleibt, doch einige Internet-Detektive haben sich trotzdem an die Fersen der Stalkerin geheftet.

So durchkämmen die Serienfans nun die sozialen Profile von Richard Gadd: Finden sich hier noch Spuren der echten Martha?

Es wird in der Presse nach Berichterstattungen über Stalkerinnen gesucht, die auf Marthas Background aus der Serie passen könnten.

Auf True-Crime-Foren tauschen die Detektive ihre Informationen aus … Und es gibt einige vielversprechende Spuren (die wir hier aus Respekt vor Richard Gadd und seinem Wunsch, dass Martha geheim bleibt, nicht verraten).

Aber: es scheint nicht so, als würden Fans die Suche nach der echten Martha bald aufgeben wollen.

Was man über die echte Martha weiß

Richard Gadd will seine Stalkerin geheim halten. Dennoch gibt es ein paar Fakten, die ganz offiziell bekannt sind: 

  • Gadds Erlebnisse mit der Stalkerin liegen etwa zehn Jahre zurück.

  • Wie in der Serie lernte Gadd die Stalkerin in einer Bar kennen, in der er damals gearbeitet hat.

  • Gadd erhielt wirklich zehntausende Nachrichten von seiner Stalkerin.

  • Wie die Stalking-Story in echt für Gadd ausging, ist nicht ganz klar. Er sagt aber: „Es ist geklärt. Und es fiel mir schwer, da ich jemanden dem es mental so schlecht ging, nicht ins Gefängnis bringen wollte.“

  • Und der letzte (heftige) Fakt: Die in „Rentierbaby“ gezeigten Nachrichten sollen die echten Nachrichten von der Stalkerin sein 🤯