Fußballhelden im Interview
Seit zwei Jahren sind die Fußballhelden auf Instagram am Start und mittlerweile eine richtig fette Adresse in der Social Media-Welt! BRAVO Sport hat den Chefredakteur Marcel Nadeem Aburakia getroffen und mit ihm über den erfolgreichen Kanal gesprochen.
Hey Maris, mit eurem Kanal „Fußballhelden“ seid ihr richtig krass unterwegs und habt schon 275K Follower. Seit wann gibt es den Kanal?
Den Kanal gibt es seit knapp zwei Jahren. Die Grundidee war immer Content zu liefern, den andere Fußballkanäle nicht bieten – zum Beispiel die Spieler von ihrer privaten Seite zu zeigen. Dazu wollten wir eine Community aufbauen, bei uns heißt sie „Heldenarmee“, mit der wir eine gemeinsame Idee verfolgen. Wir wollen immer den Spieler in den Vordergrund stellen, weg von Statistiken und reinen News. Deshalb posten wir auch viele Zitate, weil man dadurch viel von der Persönlichkeit mitnehmen kann. Wir wollen „Feel-Good-Stories“ finden und erzählen und damit den Leuten eine Seite des Fußballs zeigen, die andere Kanäle nicht zeigen können.
Wie viele Leute arbeiten an dem Kanal?
Es fing mit einer einzigen Person, die hat am Anfang alles gemacht. Mittlerweile sind wir drei Redakteure, mit den Kameraleuten und Fotografen sind wir sechs. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Leuten, vor allem Praktikanten (lacht).
Und wie habt ihr euch kennengelernt? Seid ihr Kumpels von früher?
Mit dem Mitbegründer habe ich vor ca. zehn Jahren Fußball gespielt und wir kannten uns auch so. Ich bin erst meinen eigenen Journalisten-Weg gegangen, bis er mich irgendwann gefragt hat, ob ich Bock habe, als Moderator einzusteigen. Ich fand die Idee cool und hab mir das alles angeschaut. Als der Mitbegründer aufhören wollte und mich fragte, ob ich den Kanal übernehmen möchte, war ich total begeistert und hatte auch direkt eine Vision, wo es hingehen kann. Dann habe ich den Kanal vor knapp eineinhalb Jahren übernommen und versucht, ihm meinen Stempel aufzudrücken. Es ist sozusagen „mein Baby“.
Du sprichst von einer Vision, wo es hingehen könnte. Wo soll es denn hingehen?
Wir haben noch viel vor. Die Geschichten, die wir erzählen, existieren ja bereits und wir kochen sie neu auf. Wir wollen aber zukünftig eigene Geschichten erzählen. Ich will Interviews mit den Spielern machen, mehr in die Stadien gehen, mehr in die Fankultur gehen und da meinen eigenen Faden finden. Das ist immer bisschen schwierig, Fußballer und Vereine haben ja auch ihre eigenen Kanäle, die brauchen uns in vielen Fällen gar nicht. Aber über lustige Sachen, wie wir Sie heute gemacht haben (Quiz-Battle mit BRAVO Sport, Anm. d. Red.), ziehen glaub ich immer.
Ihr seid ziemlich durch die Decke gegangen – wie viel Zeit steckt ihr in den Kanal? Ist das ein Vollzeitjob?
Ich würde sagen, die Vermarktung hat ein halbes, dreiviertel Jahr nach der Gründung angefangen. Wir verdienen Geld damit und für mich ist es ein Vollzeitjob.
Hattet ihr von Anfang an das Ziel, den Kanal so groß zuziehen, oder habt ihr einfach mal geschaut, was passiert?
Ne, wir wollten immer so groß wie möglich sein. Wir konkurrieren schon mit Sky, dem Kicker oder Sport 1 und die sind genauso groß, wenn nicht noch größer. Aber was uns ausmacht, ist unser Engagement. Wir haben eine Community aufgebaut und knapp sieben Prozent Engagement, während die anderen nur ca. zwei bis drei Prozent haben. Umso größer wir sind, desto mehr Leute können wir erreichen, umso mehr Geschichten können wir erzählen und umso rentabler ist es für den Werbetreibenden. Es ist eine Win-win-Situation und natürlich wollen wir noch größer werden.
Apropos größer: Was war dein größtes Erlebnis, das du mit den Fußballhelden erlebt hast?
Mein erster richtiger Termin war sehr aufregend, der Dreh mit Matthias Ginter. Der hat sich an einem Montag den kompletten Vormittag freigenommen und wir haben in Düsseldorf Basketball gezockt. Ich hab davor schon kleine Interviews gemacht, aber da lernt man den Spieler nicht kennen. Bei „Matse“ hatte ich aber das Gefühl, der beschäftigt sich auch mit mir. Namentlich der Größte war wahrscheinlich Paulo Dybala beim Copa-Launch in Mailand. Das war für mich nochmal aufregender, weil Dybala einfach nochmal ein anderer Name ist.
Gab es schon Situationen, in denen du dich extrem überwinden musst, um coolen Content zu bekommen?
Wir waren beim Champions League-Finale bei der Tango League und während Kaká auf der Bühne geredet hat, bin ich mit der Kamera rumgelaufen. Ich hatte aber das Gefühl, dass er jeden Moment von der Bühne verschwindet und ich wollte unbedingt guten Content haben. Dann bin ich einfach mit der Cam zu ihm hin und hab mich mit ihm gefilmt. Danach habe ich aber so ein Anschiss von Adidas bekommen, was ich denn da auf der Bühne gemacht hab (lacht). Aber für guten Content muss man eben auch mal was riskieren.
Was bedeutet es den Fußballhelden, in der BRAVO Sport zu sein?
Für mich ist es aus verschiedenen Gründen ein Herzensthema. Ich war früher Leser und habe vor gut elf Jahren die BRAVO Sport ausgetragen, aber ich hatte nie das Geld, sie mir zu kaufen. Aber vor dem Austragen habe ich sie dann immer gelesen. Ich wollte früher auch immer BRAVO Sport-Reporter werden, weil ich die Fotostorys so geil fand, wo Reporter Fußballer getroffen haben und die ihren Trick präsentiert haben – das wollte ich immer machen. Dass ich jetzt knapp zehn Jahre später hier als Interview-Gast sitze ist Erfüllung und zeigt auch, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Unsere Leser sind in einem Alter, wo man Träume entwickelt. Was sind deine drei Tipps für unsere Leser, die auch so erfolgreich sein möchten wie die Fußballhelden oder andere Social-Media-Kanäle?
Schritt 1: Traut euch! Die Überwindung ist am Anfang sehr groß. Man muss dahinter bleiben und einen eigenen Dreh finden – kopiert keine anderen Menschen! Einfach rausgehen und machen!
Schritt 2: Man braucht Durchhaltevermögen! Die Kanäle sind nicht in einer Woche so groß geworden. Die Freekickerz gibt es schon acht, neun Jahre, auch die Fußballhelden haben das nicht über Nacht geschafft. Bleibt dran!
Schritt 3: Seid ihr selbst! Die User merken immer, wenn man sich verstellt und nicht authentisch ist.
Und ganz wichtig: Wenn ihr noch in der Schule seid, macht das nebenbei, aber legt nicht eure ganze Hoffnung da rein. Macht die Schule ordentlich fertig und schaut, wo es hingehen kann.
Super, vielen Dank für deine Zeit!