Alle Infos zum Führerschein und dem ersten eigenen Auto!
Von Fahrstunden und Prüfungen, bis zur Versicherung: Der Führerschein und ein eigenes Auto sind mit hohen Kosten verbunden! Doch mit dem richtigen Wissen und ein paar schlauen Tricks kannst du besser planen und sogar sparen.
- Kosten für den Führerschein schwanken extrem
- Kosten-Auflistung für den Führerschein
- Tipps wie du beim Führerschein sparen kannst
- Die Führerscheinprüfung – Nicht Durchfallen spart Kosten!
- Kostenfalle: Probezeit
- Ein eigenes Auto leisten? So sparst du beim Kauf und Nebenkosten
- Das eigene Auto: Monatliche Kosten schwanken stark!
Kosten für den Führerschein schwanken extrem
Wer von einem Führerschein spricht, meint meist den für das Auto. Das ist der Führerschein der Klasse B!
In den letzten Jahren haben sich die Kosten für diesen Führerschein fast verdoppelt. Der Grund dafür sind gestiegene Kosten für Sprit, Versicherungen und auch die Prüfungen.
Wie viel genau dieser Führerschein kostet, kann man leider nicht GENAU vorhersagen. Denn davon hängen mehrere Faktoren ab, unter anderem:
das jeweilige Bundesland bzw. Stadt, in der du lebst. So kostet der Führerschein in München durchschnittlich 4.200 €, in Berlin „nur“ 2.700 €.
die Fahrschule, die du dir aussuchst
die Anzahl der Fahrstunden, die du benötigst, bis du deine Führerscheinprüfung antreten kannst.
wie oft du durch Prüfungen fällst!
FAZIT: Die Kosten schwanken also stark nach Region und Fahrschüler*in. Expert*innen raten aber mit mindestens 2.500 € zu rechnen – mit einer Spanne nach oben, die auch schon mal 1.000 € (oder mehr) zusätzlich betragen kann.
Du solltest dir sicher sein, genügend Geld für den Führerschein gespart zu haben! Nichts wäre schlimmer, als wenn dir zwischendrin die Kohle ausgeht!
Beispielsweise haben absolvierte Theoriestunden nur eine Gültigkeit von zwei Jahren. Wenn die verfallen, weil du kein Geld mehr hast, fängst du ganz von vorne an – auch in Sachen Kosten!
Kosten-Auflistung für den Führerschein
Die Kosten für den Führerschein setzen sich aus unterschiedlichen Punkten zusammen:
Wenn du dich für den Führerschein anmeldest, musst du in der Regel mit einer Anmeldegebühr bei der Fahrschule rechnen. Die Kosten für die Anmeldung (Theoriestunden inklusive) beginnen bei etwa 200 € (z.B. in Hannover), reichen aber auch bis zu 600 € (München).
Zusätzliche Lernmaterialien (Übungshefte) können mit etwa 80 € zu Buche schlagen
Die Anzahl der „normalen“ Fahrstunden (Übungsstunden genannt) im alltäglichen Verkehr hängt stark von den Schüler*innen ab. Manche brauchen mehr Stunden, andere weniger. Eine Mindestpflicht gibt es nicht. Durchschnittlich brauchen Fahranfänger*innen 30 Stunden (à 45 Min.), also 15 Doppelstunden. Der Preis für eine Einzelstunde beginnt bei ca. 60 €, liegt also pro Doppelstunde bei ab 120 €.
Sonderfahrten (Dunkelheit, Land, Autobahn) hingegen sind mit mindestens zwölf Fahrten vorgeschrieben. Die sind meist teurer und kosten je nach Fahrschule gern mal 90 €, also 180 € bei einer doppelten Fahrstunde.
Die Prüfungen sind ebenfalls teuer. Hier zahlst du die Prüfstelle (TÜV) mit etwa 24 € für die theoretische Prüfung und 130 € für die praktische. Natürlich musst du auch die Fahrschule für eine Prüfung bezahlen. Das sind für die theoretische ab 50 € und für die praktische ab etwa 150 €. Wichtig: Wer durch die Prüfung fällt, zahlt bei jedem Versuch neu!
Dann gibt es noch einen Erste-Hilfe-Kurs, den du absolvieren musst, wenn du deinen Führerschein machen willst. In der Regel kostet der etwa 50 €.
Auch ein Sehtest ist vor dem Führerschein Pflicht und beläuft sich auf ca. 5 bis 10 €.
Für den Führerschein-Antrag bei den Behörden fallen weitere um die 50 € an.
Fotos für den Führerschein können dann noch mal etwa 10 € kosten.
Tipps wie du beim Führerschein sparen kannst
Uff! Das ist eine Menge Geld! Aber: Wer plant, übt und schlau vergleicht, kann auch sparen! Vielleicht sogar so viel, dass man noch über ein erstes eigenes Auto (s.u.) nachdenken kann.
So kannst du sparen:
Gerade bei der Auswahl der Fahrschule lohnt es sich, genau hinzugucken! Denn einige sind günstiger als andere. Wer in einem Porsche fahren lernen will, findet sicher die passende Schule – das kostet aber.
Checke Bewertungen: Achte bei der Wahl der Schule darauf, was andere sagen! Billig bedeutet nicht schlecht, aber teuer nicht, dass du über den Tisch gezogen wirst. Lies Bewertungen der Fahrschule und noch besser: Höre dich bei Bekannten, Freund*innen und Verwandten um, welche Erfahrungen es mit den Fahrschulen bei dir gibt! Wenn du bei einer Schule schnell lernst (weil die Lehrer*innen toll sind), sie aber etwas mehr kostet, ist das besser als eine günstige Schule, wo du nichts kapierst!
Guck dir die Preislisten der Fahrschulen genau an. Manchmal ist die Anmeldungsgebühr zwar höher als bei anderen, dafür sind die Fahrstunden günstiger. Hier sind manchmal Sonderfahrten nicht mal teurer als normale Übungsfahrten. Wer lieber mehr Stunden üben will, sollte nach solchen Angeboten suchen!
Nutze Übungsplätze: Du musst nicht jede Übungsfahrt teuer bezahlen! Denn du kannst auch mit Eltern oder Erwachsenen, die den Führerschein mindestens drei Jahre haben, auf Verkehrsübungsplätzen trainieren! Das lohnt vor allem, wenn du im Anfahren, Bremsen, Schalten, Parken oder Rückwärtsfahren sicherer werden willst! Hier kostet eine Stunde Platzgebühr dann etwa nur ca. 20 €!
Kann man den Führerschein nicht einfach in einer Stadt machen, in der er günstiger ist? Teils, Teils! Pflicht ist: Beim Führerschein gilt das Wohnsitzprinzip, was heißt: Du musst ihn dort machen, wo du gemeldet bist. Das umfasst aber „nur“ die Beantragung der Erteilung der Fahrerlaubnis und das Ablegen der praktischen Prüfung. Den theoretischen Unterricht, die Fahrstunden und theoretische Prüfung kannst du auch in Städten machen, in denen die Fahrschulen günstiger sind, als etwa in München!
Üben! Üben! Üben! Denn wer durch die Prüfungen fällt, hat Geld verschenkt. Also: Investiere Zeit ins Lernen und Üben. Absolviere lieber mehr Fahrstunden, als dass du durch die Prüfungen fällst. Das kommt dich günstiger.
Pro-Tipp: Brauchst du den Führerschein für deinen Beruf (etwa wegen Dienstfahrten) bieten viele Arbeitgeber / Firmen an, die Kosten mitzufinanzieren!
Die Führerscheinprüfung – Nicht Durchfallen spart Kosten!
Damit dich der Führerschein nicht extra viel Geld kostet, solltest du unter allen Umständen vermeiden, durch die Prüfungen zu fallen. Also nimm das ernst und bereite dich darauf vor!
Die theoretische Prüfung
Um für die theoretische Führerscheinprüfung zugelassen zu werden, sind insgesamt zwölf theoretische Doppelstunden mit Grundstoff und zwei Stunden mit Zusatzstoff eine Grundvoraussetzung.
Sobald du all deine theoretischen Pflichtstunden erfüllt und dich ausreichend vorbereitet hast, kannst du dich bei deiner Fahrschule zu der theoretischen Führerscheinprüfung anmelden.
Der genaue Ablauf der Prüfung wird dir zu Beginn von deinem*deiner Prüfer*in erklärt. Du musst in der Prüfung Multiple-Choice-Fragen (meist an einem Rechner oder Tablet) beantworten. Heißt: Du kreuzt von vorgegebenen Antworten, die richtigen an. Maximal 10 Fehlerpunkte (die nach einem Schlüssel berechnet werden) darfst du dir erlauben.
Praktische Prüfung: So läuft sie ab
Sobald du alle deine Pflichtfahrstunden absolviert und deine theoretische Fahrprüfung bestanden hast, hast du zwölf Monate Zeit, deine praktische Prüfung zu absolvieren.
Die Dauer der praktischen Prüfung beträgt meist etwas weniger als eine Stunde. Anwesend sind dein*e Fahrlehrer*in und ein*e Prüfer*in vom TÜV. Du bekommst während der Prüfung Fragen gestellt und musst Anweisungen (richtig) befolgen.
Wenn du all diese Aufgaben ohne grobe Fehler bewältigst, hast du die praktische Führerscheinprüfung bestanden.
Kostenfalle: Probezeit
Sobald man die praktische Fahrprüfung bestanden hat, beginnt die zweijährige Probezeit. Bei Verstößen im Straßenverkehr kann die Probezeit auch auf vier Jahre verlängert werden.
In dieser Zeit werden gebrochene Regeln im Straßenverkehr schärfer geahndet! Schlimmstenfalls kann man dann sogar den Führerschein gleich wieder abgeben müssen.
Heißt: Du zahlst dann nicht nur die jeweilige Strafgebühr für das Vergehen, sondern auch ein Aufbauseminar, um den Führerschein behalten zu dürfen.
Der Preis hierfür ist sehr unterschiedlich und liegt je nach Fahrschule zwischen 200 und 500 €!
Wer nicht rechtzeitig an einer auferlegten Nachschulung teilnimmt, ist den Führerschein komplett los.
Wer durch schwere Verstöße den Führerschein verliert, muss zur sogenannten MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung), die gern mal bis zu 800 Euro kostet.
Ein eigenes Auto leisten? So sparst du beim Kauf und Nebenkosten
Wer beim Führerschein schlau spart, der hat vielleicht etwas Geld für das erste eigene Auto beiseitelegen können. Doch welche Kosten kommen hier auf dich zu und wie kannst du auch bei diesem Faktor sparen?
Spartipps beim Autokauf für Fahranfänger*innen
Wer sich als Fahranfänger*in ein eigenes Auto leisten will, kann mit dem richtigen Wissen, viel sparen!
Für einen guten Gebrauchtwagen musst du etwa mit 5.000 € bis 10.000 € rechnen! Du solltest so viel wie möglich dafür angespart haben. Denn wer den Autokauf über eine Bank finanzieren will, muss noch mit zusätzlichen Zinsgebühren rechnen!
Achte beim Autokauf auf:
Kauf einen Gebrauchtwagen! Fahranfänger*innen sollten nicht mit einer teuren Marke oder gar Neuwagen liebäugeln. Denn: Neuwägen verlieren schnell an Wert und du wirst in den ersten Jahren, ziemlich sicher Dellen, Kratzer am Lack oder den Felgen "sammeln". Suche nach einem Gebrauchtwagen eines guten Mittelklasse-Herstellers, der sich im Fall der Fälle auch günstiger reparieren lässt als eine Luxusmarke.
Weniger als 100.000 gefahrene Kilometer sollten es sein und das Auto sollte nicht älter als 10 Jahre sein. Allerdings: Diese Punkte sind vom Auto und der Pflege des Vorbesitzers abhängig!
Nimm nicht das neueste Auto, aber auch nicht das Älteste. Achte auf Sicherheitssysteme wie Airbags, EPS und ABS. Andere Systeme wie Spurhalte-Assistenzen oder Verkehrsschilderkennungen sind zwar nice to have – kosten aber auch mehr!
Der Wagen sollte scheckheftgepflegt sein, also jedes Jahr bei der Inspektion gewesen sein! Das verringert die Gefahr, dass der Wagen „heimlich“ verrostet und dann auseinanderfällt, wenn du ihn kaufst!
TÜV bzw. HU (Hauptuntersuchung) und AU (Abgasuntersuchung) sollten möglichst neu und noch mehrere Monate gültig sein.
Wer beim Händler kauft, zahlt meist etwas mehr als bei einem Privatkauf, aber hier hast du meist eine Garantie, die helfen kann, wenn etwas kaputtgeht! Die Händler-Kosten hast du über längere Sicht dann oft wieder drin!
Ziehe beim Kauf (vor allem beim privaten Kauf) einen Fachmann hinzu, der das Auto checkt!
Bei Nebenkosten für das Auto aufpassen und sparen
Neben dem Kaufpreis werden weitere Kosten für dein Auto auf dich zukommen.
Sparen kannst du, wenn du schon VOR dem Kauf auf die folgenden Punkte achtest:
Ein sparsamer Motor! Check unbedingt, was dein Traumauto verbrauchen wird, denn Sprit- (oder auch Strom-Preise bei einem E-Auto) werden aller Voraussicht nicht günstiger. Je nachdem wie viel du fährst, kann das einen Unterschied von hunderten Euro im Jahr machen.
Was wird dich die Versicherung kosten? Lass dich hier vor allem als Fahranfänger*in von Expert*innen beraten, denn das Thema ist SEHR komplex! Versicherungen können je nach Auto sehr unterschiedlich ausfallen und das kann mehrere hundert Euro im Jahr Unterschied bedeuten!
Steuer: Auch die wird jedes Jahr fällig und ist je nach Fahrzeug unterschiedlich teuer. Sie kann von nur knapp über 50 € bis 400 € reichen!
Mindestens alle zwei Jahre muss das Auto zum TÜV (HU & AU), welcher aktuell mit ca. 150 € zu Buche schlägt. Der Betrag ist immer für alle gleich – sparen kannst du nur, indem dein Auto so "fit" ist, dass es nicht durchfällt!
Werkstattbesuche, wie etwa Reifenwechsel oder Inspektion, können dich jedes Jahr mehrere hundert Euro kosten. Hier lohnen sich Werkstattvergleiche, um zu sparen!
Aber auch, wenn was kaputtgeht (Klimaanlage kühlt nicht, Wagen ruckelt, etc.) oder du einen Unfall hast, wird’s teuer! Die Reparaturkosten setzen sich dann aus den Teilen, die ersetzt werden müssen und den Arbeitsstunden der Mechatroniker*innen zusammen. Diese werden pro Stunde bezahlt und berechnen zwischen 60 € (freie Werkstatt) bis 250 € (Vertragswerkstätten). Eine teure Automarke zieht übrigens auch meist kostspielige Reparaturkosten nach sich!
Anschließend darf man auch Zusatzkosten wie Parkgebühren, Waschanlagen, Scheibenwischwasser oder etwa Maut im Urlaub nicht vergessen. Das sind jeweils wenige Euro, die sich aber ganz schön summieren können!
Das eigene Auto: Monatliche Kosten schwanken stark!
Expert*innen raten, mit mindestens 200 € bis 400 € Unterhalt im MONAT für ein eigenes Auto zu rechen.
Wichtig ist: Übernimm dich nicht mit deinem ersten Auto, denn günstig ist dieser Traum nicht! Bist du aber etwa beruflich darauf angewiesen, kann es durchaus Sinn machen, sich ein eigenes Auto zuzulegen.
Brauchst du es nur ab und zu aus Spaß oder mal zum Einkaufen, solltest du ausrechnen, ob mieten (für Urlaubsfahrten) oder Car-Sharing (um durch die Stadt zu „flitzen“) nicht besser für dich geeignet ist!
Aber das WICHTIGSTE bei allem rechnen nicht vergessen: Bitte, vorsichtig fahren!