Innenverteidigung: So geht's
Neven Subotic und Mats Hummels machen's vor: Die (fast) perfekte Innenverteidigung kassierte in den letzten beiden Spielzeiten nur 47 Gegentore! Das "schaffen" viele Bundesligisten in nicht mal einer Saison… Hier erklären wir euch, wie das Zusammenspiel im Abwehrzentrum läuft.
Die Position des Innenverteidigers ist so alt, wie der Fußball selbst und gehört schon immer zu den wichtigsten auf dem Spielfeld. Je nach Abwehrformation laufen in einem Spiel ein, zwei oder drei Innenverteidiger auf, die die letzte Abwehrreihe vor dem eigenen Tor bilden. Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Varianten der "IV" ergeben.
Manndecker: Lange waren Innenverteidiger ausschließlich die Gegenspieler der gegnerischen Stürmer, die sie in Manndeckung nahmen, also das ganze Spiel überallhin verfolgten und bedrängten. Die Einführung der Raumdeckung in den 70er Jahren löste den Manndecker zunehmend ab. Heutzutage findet die Manndeckung in der Abwehr kaum noch statt, manchmal setzen Trainer allerdings einen Defensiv-Strategen zum Beispiel als "Schatten" auf den Spielmacher oder den besten Spieler des Gegners an.
Libero: In Deutschland versteht man unter einem Libero (aus dem Italienischen: "frei") einen zentral spielenden Abwehrspieler ohne direkten Gegenspieler, der sich nicht nur aufs Verteidigen beschränkt, sondern bei Ballbesitz als Spielmacher vor der Abwehr fungiert. Bis in die späten 90er Jahre gehörte dieser Spielertyp zu den wichtigsten im Team. Bekannte deutsche Vertreter: Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Matthias Sammer. Befindet sich der "freie" Verteidiger hinter der Kette spricht man vom "Ausputzer".
Spielender Innenverteidiger: Im 4-5-1-Sytem nimmt einer der beiden Innenverteidiger die Rolle des Spielmachers ein, während der andere bei den offensiven Vorstößen seines Kollegen nach hinten absichert. In der Bundesliga hat Meister Borussia Dortmund dieses System perfektioniert. Dabei eröffnet Mats Hummels mit seinem präzisen Passspiel die Angriffe in der eigenen Hälfte, während Neven Subotic das Zentrum "dicht macht". Rücken beide Innenverteidiger (z.B. bei Standards) nach vorne, lässt sich der defensive "6er" aus dem Mittelfeld zurückfallen.