Du kannst Mobbing stoppen!

Wann das mit dem Mobbing angefangen hat, kann Luis nicht sagen. Es gab gar keinen Grund. Darum dachte er am Anfang auch noch, dass die feindseligen Sprüche und abfälligen Bemerkungen wieder aufhören würden. Sie hörten aber nicht auf. Und es machten immer mehr aus seiner Klasse mit. Manipulierte Fotos von ihm wurden ins Internet gestellt, Lügen verbreitetet, Fake Profile angelegt. Und dann beschloss Klassensprecher Niklas: Es reicht! 

Du kannst Mobbing stoppen!
Foto: Getty Images

Vor Mobbing kann sich niemand schützen!

Vielleicht kennst du auch jemanden, der gemobbt wurde. Oder du musstest es sogar schon selbst erleben. Denn Mobbing ist keine Seltenheit. Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen wurde schon einmal ausgegrenzt, gehänselt oder hat sogar körperliche Gewalt erlebt. Findet Mobbing im Internet und über das Smartphone statt, nennt man das Cyber-Mobbing. Mobbing und Cyber-Mobbing passieren meist gleichzeitig, ergänzen und verstärken sich gegenseitig. Mehr zu Cyber-Mobbing liest du auf www.loveline.de 

Mobbing ist immer feige und mies!

Die Täterinnen und Täter tyrannisieren und quälen ihr Opfer absichtlich und systematisch über einen längeren Zeitraum. Sie sorgen dafür, dass niemand mehr etwas mit ihr oder ihm zu tun haben will, weil sie Angst haben vielleicht selbst gemobbt zu werden. Und dazu ist ihnen jedes Mittel recht: Ausgrenzung, Schikane, Bedrohung, Erpressung, Verbreitung von Lügen und peinlichen Fotos/ Fotomontagen oder Videos bis hin zu Körperverletzung. Manche Mobbing-Opfer werden davon krank. Oft schämen sich die Betroffenen oder haben Angst, sich Hilfe zu holen. Dabei trifft sie keine Schuld! Es gibt keine Gründe, die Mobbing rechtfertigen oder entschuldigen. Mobbing ist immer feige und mies!

Welche Rolle spielst du beim Mobbing?

Beim Mobbing geht meist eine Gruppe auf eine einzelne Person los, die in der Klasse nicht viel Unterstützung hat. Denn neben den Täterinnen und Tätern gibt es auch noch andere, die Mobbing erst möglich machen: 

  • Assistentinnen und Assistenten: Sie unterstützen die Attacken oder machen mit.
  • Verstärkerinnen und Verstärker: Sie lachen über die Attacken, schauen die Fotos und Videos an, schicken sie weiter, kommentieren sie.
  • Zuschauerinnen und Zuschauer: Sie finden vielleicht nicht gut, was passiert, und verlassen den Klassenraum, den Chat oder die WhatsApp-Gruppe. Aber sie unternehmen nichts, um die Attacken zu stoppen.

Stoppe Mobbing: Werde Verteidigerin und Verteidiger!

Mobbing funktioniert nur, wenn jemand allein gelassen wird! Greifst du ein, können Mobbing-Attacken gestoppt werden.

Das kannst du tun: 

  1. Werde aktiv! Sieh nicht weg oder weiterhin tatenlos zu, sondern unternimm etwas, zum Beispiel indem du andere aus der Klasse oder der Gruppe aufforderst, dich bei deinem Vorhaben zu unterstützen. 
  2. Steh dem Opfer zur Seite! Hilf ihr oder ihm in unangenehmen Situationen, lästere und lache nicht mit.
  3. Sag den Mobbern, sie sollen aufhören. Jetzt. Sofort. 
  4. Schaffe Aufmerksamkeit! Mobbing passiert oft unbemerkt von Erwachsenen. Mach Lehrkräfte und Eltern auf die Situation aufmerksam oder wende dich an eine Beratungsstelle. 

Niklas ist in der Pause zu den Mobbern gegangen und hat ihnen gesagt, dass er das mies und feige von ihnen findet. Einer der Mobber hat ihm später eine Nachricht geschickt: „Ich finde das eigentlich auch nicht mehr lustig und mache da nicht länger mit.“ Am nächsten Tag stand Luis nicht mehr allein auf dem Pausenhof, sie waren zu dritt. Und da haben die Mobber nach und nach das Interesse verloren. 

So einfach ist das nicht immer. Manchmal muss man sich professionelle Hilfe holen. Beratungsstellen in deiner Nähe findest du auf www.loveline.de