Conan Gray über "Superache": "In den letzten Jahren hat sich meine Wut in Traurigkeit verwandelt"
Nur noch wenige Stunden, bis wir "Superache", das zweite Album von Conan Gray, endlich in voller Länge anhören können. Wir haben den Sänger persönlich getroffen und mit ihm über sein neues Album und die Unterschiede zu seinem Debüt-Album "Kid Krow" gesprochen!
Conan Gray veröffentlicht mit "Superache" morgen (24.06.) sein zweites Album. Im exklusiven Interview mit Bravo hat er uns nicht nur einige Details zu seinen neuen Songs auf dem Album verraten, sondern wir haben mit ihm auch auf sein Debüt-Album "Kid Krow" zurückgeblickt!
Conan Gray über Kid Krow: "Ich schrieb es in einer Zeit, in der ich mich wirklich allein fühlte."
Im März 2020 veröffentlichte Conan Gray sein Debüt-Album "Kid Krow" – genau dann als der Lockdown anfing. Doch das gab dem Album noch mal eine ganz besondere Stimmung: "Ich habe das ganze Album in meinem Schlafzimmer geschrieben, und ich glaube, dass viele Leute, weil wir in einer Pandemie waren, die Musik zum Beispiel in ihren Schlafzimmern und in ihren Autos allein angehört haben. Ich denke, es entsprach der Natur des Albums, dass die Leute es in dieser einsamen Zeit in unserem Leben hörten, denn ich schrieb es in einer Zeit, in der ich mich wirklich allein fühlte. Ich glaube, wir waren sehr traurig und das Album ist sehr traurig, also denke ich, es war passend", erzählt Conan.
Conan Gray: "Superache" ist erwachsener
Zwei Jahre und eine Pandemie später bringt der 23-Jährige mit "Superache" nun sein zweites Album raus. Welche Message will er mit dem Album rüberbringen? "Ich wollte dieses Gefühl einfangen, wenn man jung ist und alles so dramatisch ist. Jeder Herzschmerz ist der schlimmste, den man je erlebt hat. Und jede Kleinigkeit ist gigantisch, und alles ist eine Premiere. Und ich glaube, wenn man jung ist, darf man fast ein bisschen lächerlich sein, wenn es darum geht, wie man mit Schmerz umgeht." Und genau dieses Gefühl drückt er in Songs wie "Memories" oder "People Watching" aus, die bereits vor dem Release des Albums als Singles veröffentlicht worden sind.
Conan Gray: Von Wut zu Traurigkeit
In den zwei Jahren hat Conan natürlich einiges erlebt und ist erwachsener geworden. Das hört man auch an seinen neuen Songs: "Ich glaube der größte Unterschied zwischen 'Kid Krow' und 'Superache' ist, dass ich 'Kid Krow' geschrieben habe, als ich ein Teenager war und ich hatte eine Menge 'Teen-Angst'. Ich war sehr wütend über die Art und Weise, wie mein Leben war und über die Dinge, die mir passiert sind. Ich glaube, in den letzten Jahren hat sich meine Wut in Traurigkeit verwandelt. 'Superache' ist also sehr traurig und ein bisschen Wut, aber nicht mehr so viel 'Teen-Angst' wie früher."
Conan Gray: "Ich habe große Angst, verletzt zu werden."
In der Zeit kam er auch zu einer traurigen Erkenntnis, wenn es um Liebe und Verliebtsein geht: "Beim Schreiben von 'Kid Krow' habe ich mich sehr als Opfer gefühlt und mich immer gefragt: 'Warum liebst du mich nicht? Warum liebst du mich nicht einfach?' Und mit 'Superache' bin ich in dem Sinne gewachsen, dass ich erkannt habe, dass der Grund, warum ich allein bin, an mir liegt. Es ist meine Schuld. Ich habe starke Probleme mit Intimität und Bindung und habe große Angst, verletzt zu werden. Also halte ich mich von allem und jedem fern, um mich zu schützen." Doch genau diese Erkenntnis hilft ihm jetzt dabei, noch mehr zu wachsen und seine Ängste vielleicht sogar irgendwann überwinden zu können. Mit "Superache" verarbeitet er nicht nur seine Gefühle und vergangenen Erlebnisse, sondern gibt seinen Fans auch das Feeling verstanden zu werden – denn Conan hat als junger Mensch genau die gleichen oder ähnliche Probleme sie.