"Berlin – Tag und Nacht"-Star Lidia Santangelo über ihre Grundschulzeit: "Mir wurde gesagt, dass ich hässlich und dick bin."
"Berlin – Tag und Nacht"- Star Lidia Santangelo verrät im exklusiven Interview BRAVO.de-Interview unter anderem, wie früh sie schon mit negativen Kommentaren konfrontiert wurde und welche Auswirkungen diese bis heute noch auf sie haben.
Für die einen ist es vielleicht eine Bemerkung, die sie unüberlegt machen und nicht für schlimm befinden. Für die Betroffenen des Kommentars kann dies aber eine Auswirkung auf das Ganze restliche Leben haben. Im exklusiven Interview mit BRAVO.de, erzählt "Berlin – Tag und Nacht"-Darstellerin Lidia Santangelo, die in der Serie Chiara spielt, wie sie in der Grundschule schon solche Kommentare abbekommen hat und wie sie heute damit umgeht.
Lidia Santangelo über ihre Grundschulzeit: "Meine Outfits wurden oft bewertet."
"Berlin – Tag und Nacht"-Star Lidia Santangelo, hatte es nicht leicht in ihrer Kindheit: "Bei mir war es so, dass es in der Grundschule öfter negative Kommentare über meinen Körper gab. Mir wurde dort gesagt, dass ich hässlich und dick bin. Aufgrund meiner spanischen Wurzeln hatte ich dunklere Körperhaare als die meisten anderen Kinder und im Sportunterricht hatte daher ein Junge gesagt, dass ich 'voll die Männerbeine und Männerarme' hätte. Das hat damals ein großes Schamgefühl in mir ausgelöst. Auch meine Outfits wurden oft bewertet. Ich war immer vernünftig gekleidet, trotzdem haben sich andere Kinder beispielsweise über meine Sandalen lustig gemacht", erzählt die Schauspielerin.
Erwachsenen setzt so ein Verhalten gegenüber ihnen meistens schon hart zu, doch in einem jungen Mädchen, wie Lidia es damals war, löst es noch viel mehr aus: "Ich war einfach sehr traurig. Das waren Sachen, die ich vorher gar nicht gesehen hatte. Als Kind schaust du nicht in den Spiegel und denkst dir 'Oh, ich könnte aber mal abnehmen oder ich müsste mich mal rasieren.' Das sind Sachen, über die denkt man gar nicht nach, bis es jemand anspricht. Aber einmal gesagt, ist es ausgesprochen. Das bleibt im Kopf. So kam es bei mir dazu, dass ich schon in der 2. Klasse angefangen habe mich zu rasieren. Gerade als Kind ist man ja total unsicher und aufgrund der Kommentare dachte ich, dass ich hässlich bin. Das war damals meine Vorstellung von mir. Das macht mich jetzt noch traurig, wenn ich darüber rede", so die "Berlin – Tag und Nacht"-Darstellerin.
Lidia Santangelo: Negative Kommentare von damals haben bis heute noch Auswirkungen
Auch heute, viele Jahre später, haben die negativen Kommentare, die ihr gegenüber in der Grundschulzeit gemacht wurde, noch starke Auswirkungen auf ihr heutiges Leben, wie Lidia im Interview erzählt: "Je älter ich wurde, umso schöner wurde ich, zumindest in meinen Augen. Aber was geblieben ist: Ich trage nie Sandalen und ich muss immer rasiert sein. Ich stehe zwar inzwischen dazu, wenn ich mal ein paar Stoppeln habe, trotzdem ist mir das bis heute im Gedächtnis geblieben."
Lidia hat es geschafft, sich nach den schlimmen Erfahrungen, sich selbst lieben zu lernen – doch nicht jede*r schafft das. Wie hat sie gelernt, sich selbst zu akzeptieren? "Das hat die Zeit gebracht. Es gehört einfach Erfahrung dazu, bis man weiß, was für ein Mensch man ist, und dass man lernt sich so anzunehmen, wie man ist. Ich finde es wichtig, dass man auf sein Inneres achtet, darauf dass es einem emotional gutgeht. Wenn man mit sich selbst zufrieden ist, ist man weniger abhängig von den Meinungen anderer. Heute prallt sowas an mir ab, weil ich weiß, dass ich es nie allen recht machen kann und dass einen nicht alle toll finden müssen. Wenn man versteht, dass man in erster Linie sich selbst gefallen muss, dann ist die Welt in Ordnung."
Die "Berlin – Tag und Nacht"-Darstellerin hat auch noch mehr Tipps, für alle, die ähnliche Erfahrungen wie sie machen musste/müssen: "Man sollte darüber reden, mit den Eltern, mit Freunden und Freundinnen. Man sollte negative Erfahrungen möglichst nicht allein mit sich rumschleppen. Und man kann sich ruhig auch wehren und für sich einstehen und sich klarmachen, dass Leute, die andere ärgern, oft Probleme mit sich selbst haben und das dann auf andere projizieren."